Unternehmen News
Konzept der Koksofengas-Eindüsung in die Blasform - Photo: Paul Wurth S.A.
08.09.2020

Neuer Auftrag für Koksofengas-Verdichtungs- und Eindüsungstechnologie

Mit dem Ziel, die CO2-Bilanz ihres Stahlwerks in Duisburg-Huckingen im Ruhrgebiet in Deutschland zu verbessern, hat die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) Paul Wurth S.A. mit der Auslegung und dem Bau eines Verdichtungs- und Eindüsungssystems für Koksofengas an ihren beiden Hochöfen "A" und "B" beauftragt.  

Das neue Eindüsungssystem wird das bereits bestehende Eindüsungssystem für Erdgas, das 2003 bzw. 2005 in Betrieb genommen wurde, sowie das bestehende Einblassystem für Kohlestaub, das 2009 in Betrieb ging, ergänzen. Das neue Koksofengas-Eindüsungssystem wird bis zu 30.000 Nm3/h Koksofengas pro Hochofen liefern. Die Eindüsung von Koksofengas, gemischt mit Erdgas von bis zu 60.000 Nm3/h pro Hochofen wird möglich sein.  

Die entsprechende Anlage wird auf einer Brachfläche im bestehenden Stahlwerk installiert. Der Auftrag sieht neben dem gesamten Engineering die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme von zwei Verdichtern des Typs Getriebe-Turbokompressor, eine entsprechende schallgedämmte Einhausung der Kompressorstation sowie sämtliche Prozessrohrleitungen für die Zufuhr des Koksofengases bis in die Blasformen (2 x 30) der Hochöfen vor. Die Bauarbeiten werden von HKM ausgeführt. Der Beginn der Inbetriebnahmeaktivitäten ist für das letzte Quartal 2022 vorgesehen.  

HKM betreibt ein integriertes Stahlwerk, bestehend aus einer Sinteranlage mit einer Auslegungskapazität von 6 Mtpy, zwei Koksofenbatterien mit einer Auslegungs-kapazität von 2,32 Mtpy, den Hochöfen "A" und "B" mit einer kombinierten Auslegungskapazität von 5,2 Mtpy Roheisen und einem LD-Stahlwerk mit Stranggießanlagen.

Mit rund 3 000 Beschäftigten produziert HKM etwa vier Millionen Tonnen Stahl pro Jahr, der in Form von Brammen und Rundstahl an die Rohr- und Rohrleitungsindustrie geliefert wird. Die Höhe der Einsparungen kann je nach Verfügbarkeit des Koksofengases und je nach Preis der CO2-Zertifikate im Rahmen des europäischen Kohlenstoffemissions-handelssystems variieren. In jedem Fall wird HKM den Kohlenstoff-Fußabdruck seines integrierten Stahlwerks erheblich reduzieren.  

Für HKM und Paul Wurth ist das vorliegende Projekt eine wichtige Bestätigung der führenden Position beider Unternehmen im Bereich schnell verfügbarer Technologien zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Hochofenroute.

(Quelle: Paul Wurth S.A.)

Koksofengas – Kompressorstation - Photo: Paul Wurth S.A.
Photo: Paul Wurth S.A.

Schlagworte

CO2KoksofenPaul Wurth

Verwandte Artikel

27.03.2025

GravitHy erhält Finanzierung von 60 Millionen Euro

GravitHy, künftiger Produzent von kohlenstoffarmem Eisen für die grüne Stahlproduktion, hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 60 Millionen Euro bekannt gegeben. Sie umf...

CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Direktreduktion Eisenerze Elektrolyse Elektrolyseur Emissionen Energie Energiewende Entwicklung EU Finanzierung Fonds Frankreich Gesellschaft Handel HZ Industrie ING Investition Japan Klima Koks Lieferung Primetals Produktion Produktionsprozess Rio Tinto Roheisen Roheisenerzeugung Schrott Service Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie Unternehmen USA Vertrieb Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Auf der Messe Coiltech wird thyssenkrupp Steel das CO2-reduzierte bluemint® Hochleistungs-Elektroband vorstellen
26.03.2025

thyssenkrupp Steel stellt neues Hochleistungs-Elektroband vor

thyssenkrupp Steel stellt CO₂-reduziertes Hochleistungs-Elektroband vor, das sich durch einen sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlust und eine hohe mechanische Festigkeit...

Automobil BMW Bund CO2 Elektroband Energie Entwicklung Essen EU Forschung Forschungsprojekt HZ Industrie ING Innovation KI Klima Klimaschutz LED Lehrstuhl Messe Produktion Produktionsprozess RWTH RWTH Aachen Stahl Studie Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transformation Umwelt USA Veranstaltung Werkstoff Werkstoffe Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Von links: Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender thyssenkrupp Steel, Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von thyssenkrupp Steel, Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriestrategie und Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
21.03.2025

EU-Kommissar erläutert Aktionsplan bei thyssenkrupp Steel

Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission Stéphane Séjourné hat den europäischen Stahlaktionsplan in Duisburg präsentiert. Die Schwerpunkte liegen auf dem Handelsschutz un...

CO2 Dekarbonisierung Deutschland Duisburg Energie Entwicklung EU-Kommission Gesellschaft Handel Industrie ING Investition KI Klima Klimaschutz Metallindustrie Neubau NRW Politik Produktion Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie Thyssen thyssenkrupp Transformation Unternehmen Vorstand Weiterbildung Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
20.03.2025

European Steel and Metals Action Plan vorgestellt

Die EU-Kommission hat den European Steel and Metals Action Plan vorgestellt. Das Ziel: Die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie in Deutschland und Europa sichern.

Anpassung Berlin Bund CO2 Deutschland Energie Entwicklung EU-Kommission EU-Safeguards Handel Industrie ING Klima Klimaneutralität Politik Stahl Stahlindustrie Unternehmen Wettbewerb Wettbewerbsfähigkeit Wirtschaft
Mehr erfahren
Die Wasserstoff-Pilotanlage von RWE in Lingen
18.03.2025

Verbände fordern abgesicherte H₂-Lieferungen

Die Fachkommission HySteel des Deutschen Wasserstoff-Verbandes und die Wirtschaftsvereinigung Stahl haben ein Positionspapier veröffentlicht. Es skizziert Lösungen für ei...

Anlagen Bund CO2 Deutschland Elektrolyse EU Finanzierung Industrie ING Investition KI Lieferung Produktion Stahl Stahlindustrie Stahlunternehmen Transformation Transport Unternehmen Wasserstoff Wirtschaft WV WV Stahl
Mehr erfahren