Es ist die Meldung des Tages: Die britische LIBERTY Steel Group hat am 16. Oktober 2020 bekannt gegeben, dass sie ein unverbindliches Übernahmeangebot (engl.: non-binding indicative offer - NBIO) zur Übernahme der Stahlaktivitäten von thyssenkrupp abgegeben hat. LIBERTY Steel ist ein weltweit tätiges Stahl- und Bergbauunternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 15 Mrd. US$ (13 Mrd. €) und 30.000 Mitarbeitern an mehr als 200 Standorten auf vier Kontinenten.
Im Führungsstab von Liberty Steel ist Roland Junck als President & Interim CEO, Europe & UK verantwortlich. LIBERTY Steel ist Teil der GFG Alliance (GFG: Gupta Family Group), einer internationale Unternehmensgruppe, die mit dem Geschäftsmann Sanjeev Gupta und der britischen Gupta-Familie verbunden ist. Die Unternehmen der GFG Alliance sind in den Bereichen Bergbau, Industrie und Handel tätig. LIBERTY Steel Group betreibt zahlreiche Stahlwerke, unter anderem in Großbritannien und Frankreich, Tschechien (Ostrava), Rumänien (Galaţi), Nordmazedonien (Skopje) und Australien (Whyalla).
Mit sowohl Umgestaltungserfahrung als auch einem unternehmerischen Konzept würde nach Einschätzung von LIBERTY Steel eine mögliche Kombination mit thyssenkrupp Steel einen starken Konzern schaffen, der gut positioniert wäre, um die Herausforderungen der europäischen Stahlindustrie zu bewältigen und die Umwandlung zu GREENSTEEL zu beschleunigen.
LIBERTY Steel ist überzeugt, dass eine Kombination mit thyssenkrupp Steel Europe aus wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Sicht die richtige Entscheidung sein kann. Aus wirtschaftlicher Sicht besteht das Potenzial für ein überzeugendes industrielles Konzept, da sich die Unternehmen in Bezug auf Vermögenswerte, Produktlinien, Kunden und geografische Ausdehnung ergänzen. Aus sozialer Sicht steht LIBERTY Steel für ein langfristiges Engagement für die Industrie und Arbeitsplätze, das die Werte eines Familienunternehmens widerspiegelt. LIBERTY Steel ist davon überzeugt, dass Veränderungen in Partnerschaft mit den Mitarbeitern geschehen müssen. LIBERTY Steel hat wiederholt bewiesen, dass es Unternehmen auf eine Weise saniert, die den lokalen Interessen gerecht wird und Arbeitsplätze sichert.
Aus ökologischer Sicht ist LIBERTY Steel ein führendes Unternehmen in der nachhaltigen Industrie mit der Mission, bis 2030 kohlenstoffneutral zu werden. Aber um eine ganze Industrie umzuwandeln, ist ein europäischer Ansatz erforderlich. Ein gemeinsames Unternehmen wäre gut positioniert, um den nachhaltigen GREENSTEEL-Industrieführer in Europa zu schaffen. Damit würden wir zur langfristigen Erholung des Sektors und zum Green Deal der EU beitragen.
Der aktuelle Vorschlag von LIBERTY Steel ist ein unverbindliches indikatives Angebot, das von bestimmten Annahmen über das Geschäft abhängt. Die NBIO wird von einer Reihe von Finanzinstitutionen unterstützt. Angesichts der Möglichkeit, den Transaktionsprozess fortzusetzen, ist LIBERTY Steel offen, den Dialog mit thyssenkrupp zu intensivieren, und möchte sich an einer weiteren Due Diligence-Prüfung beteiligen, um ein potenziell verbindliches Angebot vorzulegen.
Premal Desai wird COO der GFG Alliance
Ebenfalls heute wurde bekannt, dass die GFG Alliance Premal Desai ab dem 1. Januar 2021 zum neuen Group Chief Operating Officer (COO - Geschäftsentwicklung) ernannt hat. Premal Desai war bis Ende Februar 2020 Vorstandssprecher und zugleich Finanzvorstand bei thyssenkrupp Steel Europe.
(Quelle: GFG Alliance)
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