Krise durch Auswirkungen des Corona-Virus
Die aktuelle Corona-Pandemie nebst ihren Folgen traf die Unternehmen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Dieser Eindruck wird oft in der öffentlichen Diskussion erweckt. Die Corona-Krise deckt jedoch primär Schwächen im Risikomanagement nicht nur einzelner Unternehmen, sondern ganzer Branchen auf.
Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 2 (2020) Nr. 4, S. 64 f.
Das ist ein echter „Schwarzer Schwan“ – also ein nicht oder nur schwer vorhersehbares Ereignis, das weitreichende, zumeist negative Konsequenzen für alle direkt und indirekt betroffenen Personen und Organisation hat und die Paradigmen ihres bisherigen Denkens und Handelns zumindest in Frage stellt oder wie bei vielen Unternehmen ihre bisherigen Strategien sogar obsolet macht. Solche Aussagen hört man im Zusammenhang mit der Corona-Virus-Pandemie aktuell oft.
Schwarze Schwäne werden häufiger
Dabei fällt auf: Die „Schwarzen Schwäne“ scheinen sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu häufen. So wird im Zusammenhang mit Corona zuweilen auch auf den 2004 von einem Seebeben ausgelösten Tsunami im Indischen Ozean und das Atomreaktorunglück 2011 im japanischen Fukushima verwiesen. Weit häufiger wird aufgrund der weltweiten Auswirkungen von Corona jedoch auf die 2008 durch die Lehman-Pleite ausgelöste Finanzkrise verwiesen, die ihrerseits wiederum teilweise die kurze Zeit später folgende Eurokrise bewirkte. Und zuweilen wird auch die durch die „Schummeleien“ mancher Autohersteller ausgelöste „Dieselaffäre“ erwähnt, die zumindest für viele Automobilindustriezulieferer ein Schwarzer Schwan war, der ihre bisherigen, in der Regel erfolgreichen Handlungs- bzw. Unternehmensstrategien hinfällig machte.
Autor: Dr. Georg Kraus, Geschäftsführender Gesellschafter, Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal.