Bei dem HESC-Pilotprojekt geht es um die sichere und effiziente Produktion von sauberem Wasserstoff in Australien und dessen Transport nach Japan. Es ist weltweit einer der ersten Versuche, Wasserstoffverflüssigungs- und -transporttechnologie zu kommerzialisieren. Im Rahmen des Projekts sollen die Wasserstoffproduktion aus Braunkohlevergasung, die Wasserstoffverflüssigung, die Speicherung sowie die Verladung und der Transport des verflüssigten Wasserstoffs mit einem Spezialschiff von Australien nach Japan getestet werden. Das wegweisende HESC-Pilotprojekt hat das Potenzial, einen Exportwert von 2 Mrd. AUD jährlich zu erwirtschaften und Australien als weltweit führend in der Wasserstoffproduktion zu positionieren. Die australische Regierung hat das Projekt als einen „entscheidenden Schritt“ auf ihrem Weg zur internationalen Nummer eins in der Wasserstoffproduktion bezeichnet. Der australische Staat und der Bundesstaat Victoria unterstützen das 500 Mio. AUD (343 Mio. USD) teure HESC-Pilotprojekt mit jeweils 50 Mio. AUD (34 Mio. USD). 2019 wurde mit dem Bau einer kleinen Pilotanlage im Hafen von Hastings begonnen, die Pilotphase soll ab 2020 für etwa ein Jahr laufen. ABB hat dafür sowohl von australischer wie auch von japanischer Seite Aufträge erhalten: In Australien hat das Unternehmen den Zuschlag für die Elektrifizierung und die Instrumentierung bekommen, von Kawasaki Heavy Industries in Japan wurde ABB mit der Automatisierung beauftragt. In Australien wird ABB eine breite Palette an elektrischer Ausrüstung liefern und einbauen, darunter Niederspanungs-Schaltanlagen und Verteilerschränke sowie Komponenten für die Spannungsqualität und unterbrechungsfreie Stromversorgung. Zudem übernimmt ABB die technische Planung, das Projektmanagement und Inbetriebnahmeleistungen und liefert Instrumentierung, Motor und Getriebekästen für das neue Wasserstoffverflüssigungs- und Verladeterminal im Hafen von Hastings, Victoria, wo das im Latrobe Valley aus Braunkohle gewonnene Wasserstoffgas verflüssigt und gespeichert wird. Im japanischen Kobe befindet sich ein Eingangsterminal für den flüssigen Wasserstoff. Die ABB Bailey Japan Ltd. verfügt über umfassende einschlägige Erfahrung mit kryogenen Flüssiggas-Terminals und wird ein Automatisierungs- und Sicherheitssystem zur Unterstützung der lokalen Unternehmen liefern. Prognosen besagen, dass Wasserstoff bis 2050 fast ein Fünftel des globalen Energiebedarfs decken und einen Markt im Wert von 2,5 Billionen USD schaffen wird. Als Land mit dem weltweit fünfthöchsten Energieverbrauch und einem Mangel an natürlichen Ressourcen wie Kohle, Öl und Gas, erachtet Japan Wasserstoff als wesentlich zur Deckung seines künftigen Transport- und Stromerzeugungsbedarfs. Durch die Verflüssigung wird der Wasserstoff zudem auf 1/800 seines Gas-Volumens verdichtet, kann so effizienter über lange Strecken transportiert werden und bietet damit eine CO2-arme langfristige Alternative zum Transport fossiler Brennstoffe.
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