Wirtschaft
Gerade in Krisenzeiten ist offene und ehrliche Kommunikation unabdingbar - Foto: StockSnap/Pixabay
20.04.2020

Gute Führung in schlechten Zeiten

Gute Führung ist gefragt, die auf Menschen zugeht

Kurzarbeit, Insolvenzen, Entlassungen – reale und mögliche Folgen der Krise stehen im Raum und beeinflussen Mitarbeiter*innen nachhaltig. Hier sind Führungskräfte gefragt und müssen Führung übernehmen. Der DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte kennt die Konstellation aus vielen Gesprächen mit seinen Mitgliedern. Er berät dazu und gibt Tipps, wie mit der Situation umzugehen ist.

1. Sehen Sie den Menschen

Vergessen Sie nicht, dass Mitarbeiter*innen sich Sorgen machen. Diese gilt es ernst zu nehmen, auch wenn Ihre Wahrnehmung der Prioritäten eine andere sein mag. Zuhören muss einer möglichen Rüge vorausgehen. „Geben Sie Ihren Mitarbeiter*innen die Chance mit Ihnen zu sprechen und nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sie“, empfiehlt DFK-Vorstand Nils Schmidt.

2. Offene und ehrliche Kommunikation – Transparenz siegt

Die Zeiten der omnipotenten Chefs sind vorbei. Das wissen auch die Angestellten. Intensivieren Sie den Austausch. Kommunizieren Sie deshalb offen und ehrlich. Beschönigen hilft dabei nicht. Zeigen Sie auch mögliche Folgen auf. Kommunikation ist die Basis von allem und keine Maßnahme wird ohne gelingen. Dabei ist es aber auch nicht die Zeit für Mutmaßungen, Horrorszenarien und Gerüchte. Transparenz und frühzeitige Informationen können auch schlechten Nachrichten den Stachel nehmen.  

3. Konsequent handeln

Manche Entscheidungen werden für Mitarbeiter*innen negative Folgen haben. Ob es nun Kurzarbeit oder sogar Entlassung ist, hier ist Konsequenz und Rückgrat gefragt. Führung ist keine Einbahnstraße sagt Experte Schmidt: “Wer also gegenüber seinen Mitarbeiter*innen keine Haltung aufbringt, wie kann man von so jemand Haltung gegenüber den eigenen Vorgesetzten erwarten?“ Wer sich auf Sachzwänge zurückzieht, verliert den Handlungsspielraum. Irrtümer sind natürlich immer möglich. Auch dazu muss man als Führungskraft stehen.  

4. Konstruktiv und kreativ

In Zeiten der Krise ist es nicht einfach nach vorne zu schauen. Um so wichtiger, dass sich alle Gedanken darüber machen, was konkret getan werden kann. Selbstmitleid hilft keinem. Gerade in der Krise sind Ideen der Mitarbeiter*innen wichtiger denn je. „Eine gute Führungskraft ermutigt die Mitarbeiter*innen zu Vorschlägen und setzt diese, sofern möglich, auch um und gibt die Lorbeeren für den Erfolg dann weiter“, sagt Schmidt.  

5. Rote Karte für Meckern

Was an normalen Tagen kein Problem ist, kann in Zeiten der Krise schnell(er) zu einem Problem werden. „Zeigen sie Meckerern schnell und konsequent die gelbe oder rote Karte“, rät Nils Schmidt. In der Krise kann die Stimmung im Team deutlich schneller kippen. Daher muss negativen Einflüssen schnell und gezielt der Riegel vorgeschoben werden. „Seien Sie dabei konstruktiv, was mögliche Kritik angeht. Nehmen Sie die relevanten Punkte auf und trennen Sie sie diese vom Meckern. So ist klar“, sagt Experte Schmidt, „dass Sie an konstruktiver Kritik interessant sind, aber schlechte Stimmung vermeiden wollen.“  

6. An Erfolge und gemeinsame Ziele erinnern

Es lohnt sich, die Mitarbeiter*innen an Erfolge, Stärken und gemeinsam Erreichtes zu erinnern. Gerade in der Krise ist es, wenn etwas gut läuft, ein guter Grund, gemeinsam zu feiern. Und wenn es „nur“ in einer Videokonferenz ein gemeinsames virtuelles Bier ist. „Stärken Sie das Gemeinschaftsgefühl“, ist der Tipp von Nils Schmidt. „Jeder dieser kleinen Momente ist auch eine Chance, wieder einen neuen Start anzubieten, etwa nach einem internen Streit.“ Gerade in der Krise zeigt sich, wer eine gute Führungskraft ist und wer seine Mitarbeiter*innen mitnehmen kann – oder wer Sie verliert.

DFK

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