Unternehmen Trendthema News
Michael Westhagemann, Wirtschaftssenator in Hamburg - Photo: ArcelorMittal
19.11.2020

Grüner Stahl: Bundesumweltministerin Schulze und Wirtschaftssenator Westhagemann bei ArcelorMittal Hamburg

ArcelorMittal investiert in neue Technologien in der Stahlproduktion

Bis zum Jahr 2030 will der weltgrößte Stahlhersteller die CO2-Emissionen in Europa um 30 Prozent senken. Um diese Ziele zu erreichen, hat ArcelorMittal bereits europaweit mehrere Projekte in Vorbereitung - darunter am Standort Hamburg das Projekt H2H (H2 aus Hamburg), bei dem erstmals der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlherstellung großtechnisch umgesetzt werden soll. Bereits ab 2025 ist die Produktion von 100 000 Tonnen Stahl auf Wasserstoff-Basis geplant.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Michael Westhagemann, Wirtschaftssenator in Hamburg, informierten sich nun in einem virtuellen Austausch mit dem ArcelorMittal-Management über den Stand der Planung des Hamburger Leuchtturmprojekts, mit dem der Stahlhersteller 2019 begonnen hat. Bereits seit über 50 Jahren produziert ArcelorMittal in Hamburg Stahl über die Direktreduktion von Eisenerz mit Erdgas, womit bereits etwa nur die Hälfte an CO2-Emissionen im Vergleich zum traditionellen Hochofenprozess anfällt. In einer neuen Direktreduktionsanlage plant ArcelorMittal Hamburg nun den Einsatz von Wasserstoff - zunächst über Dampfreformierung von Erdgas, bis ausreichend grüner Wasserstoff zur Verfügung steht, um Stahl klimaneutral herzustellen. Der grüne Wasserstoff soll mit Hilfe von Elektrolyse erzeugt werden. Dafür soll ArcelorMittal künftig von einer 50-Megawatt-Anlage auf dem eigenen Gelände profitieren wie auch vom geplanten Wasserstoff-Angebot der Freien und Hansestadt Hamburg.

Um den Bau der neuen Direktreduktionsanlage umzusetzen und die Produktion mit Wasserstoff in Zukunft wirtschaftlich zu betreiben, ist der Ausbau erneuerbarer Energien in großem Umfang ebenso notwendig wie der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur und die finanzielle Anschubförderung für die Produktion von nahezu CO2-freiem grünen Stahl.

Michael Westhagemann, Hamburger Wirtschaftssenator, betont:

„Wir bauen in Hamburg neue Kapazitäten für grünen Wasserstoff auf. Die küstennahe Lage mit Offshore-Windkapazitäten eignet sich hervorragend, um Hamburger Wirtschaft, Industrie sowie öffentlichen Transport und Nahverkehr in den kommenden Jahren klimaneutral zu gestalten. Wir unterstützen die Strategie und den Willen von ArcelorMittal als bedeutendem Industriebetrieb und einem der größten Energieverbraucher unserer Stadt, um künftig grünen Stahl zu produzieren.“

Lutz Bandusch, Vice President ArcelorMittal Europe - Long Products, kommentiert:

„Unsere Vision lautet, in Zukunft grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu nutzen, um in Hamburg zu hundert Prozent grünen Stahl herzustellen. Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Direktreduktion von Eisenerz am Standort im Hamburger Hafen und der neuen Anlage können wir weltweit erstmalig die Reduktion von Eisenerz durch reinen Wasserstoff im industriellen Maßstab und die Weiterverarbeitung zum Stahl erproben. Dieses Projekt ist ein Meilenstein, um die Stahlindustrie auf dem Weg zur klimaneutralen Stahlerzeugung nach vorne zu bringen - und es stellt die Technologieführerschaft von ArcelorMittal unter Beweis.“

Frank Schulz, CEO ArcelorMittal Germany, ergänzt:

„Wir haben eine klare Strategie und eine detaillierte Road Map zur Reduzierung der CO2-Emissionen und für die Produktion von grünem Stahl. Zur Umsetzung dieser ambitionierten Ziele brauchen wir die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen für die Gewährleistung eines Level Playing Fields, die Finanzierung unserer Investitionen und die Abfederung der Zusatzkosten in einem Übergangszeitraum.“

(Quelle: ArcelorMittal Germany Holding GmbH)

Bundesumweltministerin Svenja Schulze - Photo: ArcelorMittal
Photo: ArcelorMittal

Schlagworte

ArcelorMittalCO2CO2-EmissionenCO2-Reduzierunggrüner Stahl

Verwandte Artikel

Die Veranstaltung fand im LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen statt.
28.05.2025

VDEh Mitgliederversammlung 2025

Am 22. Mai 2025 fand im LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen die VDEh-Mitgliederversammlung mit rund 200 Mitgliedern statt.

CO2 CO2-neutral Duisburg Essen EU Forschung Forschungsprojekt Industrie ING KI Konferenz Museum Nachwuchs Rohstoffe RWTH RWTH Aachen Salzgitter Salzgitter AG Schmelze Schmelzen Schrott Stahl Stahlindustrie Stahlwerk Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transformation USA Veranstaltung Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Rainer Böse wird die Standorte in Bremen und Eisenhüttenstadt leiten
27.05.2025

Führungswechsel bei ArcelorMittal in Bremen und Eisenhüttenstadt

Rainer Böse wurde von den Aufsichtsräten in Bremen und Eisenhüttenstadt als Vorsitzender der Geschäftsführung für die beiden Standorte bestellt. Damit übernimmt er die Po...

2016 ArcelorMittal Aufsichtsrat Bremen Eisenhüttenstadt EU Flachstahl Geschäftsführung Industrie ING Marktbedingungen Stahl Studie Unternehmen Vertrieb Vorstand Wirtschaft
Mehr erfahren
Bei der Inbetriebnahme des Walzwerks
16.05.2025

Feralpi Stahl nimmt Spooler-Walzwerk in Betrieb

Das Spooler-Walzwerk vermeidet CO₂-Emissoinen im Scope 1 vollständig. Mehr als 220 Millionen Euro hat die Feralpi Group in den Standort Riesa investiert.

Bund CO2 Dekarbonisierung Deutschland Elektrostahlwerk Emissionen Energie Ergebnis Essen EU Handel Inbetriebnahme Industrie ING Investition Italien KI Klima Kreislaufwirtschaft Logistik Modernisierung Politik Produktion Recycling Sachsen Schrott Schrottaufbereitung Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlwerk Strangguss Transformation Unternehmen Walzen Walzwerk Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Fabíola Fernandez, CFO, und Jochen Burg, CEO der SMS group, präsentierten ein deutlich verbessertes Jahresergebnis
16.05.2025

SMS group setzt positive Entwicklung fort und verbessert Ergebnis

Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 153 Millionen Euro klar über dem Vorjahreswert. SMS treibt die Transformation der Stahlindustrie weltweit voran und sieht sich dank gut...

Anlagen Automation Bund China CO2 Dekarbonisierung Digitalisierung Direktreduktion Duisburg Entwicklung Erfolgsfaktor Ergebnis EU Green Steel Handel Indien Industrie ING Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Metallindustrie Modernisierung Nachhaltigkeit Produktion Saarstahl Schweden Service Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlwerk Stiftung Strategie Thyssen thyssenkrupp Transformation Unternehmen USA Vertrieb Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Coilllager bei der Wolf GmbH
14.05.2025

ArcelorMittal liefert CO₂-reduzierten Stahl für Lüftungsgeräte

Diese Zusammenarbeit zwischen ArcelorMittal Steel Service Centres Europe und der Wolf GmbH stellt eine konkrete Anwendung CO₂-reduzierter Stahllösungen im HLK-Sektor (Hei...

ArcelorMittal CO2 Dekarbonisierung Einsparung Elektrolichtbogenofen Emissionen Entwicklung EPD Ergebnis EU Industrie ING KI Klima Klimaschutz Klimaziel Klimaziele Kooperation Kreislaufwirtschaft Lichtbogenofen Nachhaltigkeit Partnerschaft Produktion Schrott Service Spanien Stahl Umwelt Umweltproduktdeklaration Unternehmen USA Wirtschaft Zahlen Zusammenarbeit
Mehr erfahren