Dr. Stefan Wolf steht für zwei weitere Jahre an der Spitze des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall. In Frankfurt am Main bestätigte ihn die Mitgliederversammlung des Verbandes im Amt des Präsidenten. Dr. Wolf führt Gesamtmetall seit November 2020.
Ebenso in ihren Ämtern bestätigt wurden die Vizepräsidenten Wolfram Hatz, Arndt G. Kirchhoff, Wolf Matthias Mang und Dr. Joachim Schulz sowie der Schatzmeister Folkmar Ukena. Dr. Stefan Wolf hob in seiner Rede hervor, dass die Weigerung des Bundeskanzlers, den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Landes zur Kenntnis zu nehmen, das vielleicht größte Standortrisiko sei.
Er sagt:
„Ich kenne genug Unternehmer, die jeden Stein umdrehen, um trotz aller Widrigkeiten am Standort irgendwie schwarze Zahlen schreiben und die Belegschaften halten zu können. Die beschweren sich manchmal auch bei ihren Verbänden, dass die viel zu zurückhaltend seien mit ihrer Kritik, und müssen sich dann anhören, das Land schlecht zu reden und deshalb selber schuld zu sein.“
Dank geht an die Freien Demokraten
Die Probleme zu haben sei schon schlimm genug. Aber für das Aufzeigen der Probleme auch noch verhöhnt zu werden, das zermürbe selbst den optimistischsten Unternehmer. Dr. Wolf würdigte dabei ausdrücklich den Einsatz der Freien Demokraten für eine Wirtschaftswende in der Politik.
Wolf betonte gegenüber des Bundesfinanzministers und FDP-Parteivorsitzenden Christian Lindner, der als Gast auf der Mitgliederversammlung sprach:
„Dass das Land nicht da steht, wo es stehen könnte, ist der FDP sicher am wenigstens anzulasten.“
Mit Blick auf die im Herbst 2024 anstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektro-Industrie betonte Dr. Wolf, dass man noch im April eine Erklärung mit der IG Metall veröffentlicht habe, in der man gemeinsam feststelle, dass der Industriestandort Deutschland in Gefahr sei. So werde in anderen Ländern auch aufgrund wettbewerbsfähigerer Rahmenbedingungen mehr investiert.
Kritische Lage
Dr. Stefan Wolf erklärt abschließend:
„Auch wenn wir die Situation und die Leistungen unserer Beschäftigten sehen: Die Lage ist unverändert extrem kritisch. Die Arbeitskosten sind nun einmal ein Faktor, der die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes mitbestimmt, und sie sind der Faktor, auf den wir Tarifparteien Einfluss haben. Es kommt gerade jetzt darauf an, den Standort zu stärken. Wir haben die Chance zu beweisen, dass auch der Flächentarif einen Beitrag dazu liefern kann. Diese Chance sollten wir nutzen.“
(Quelle: Gesamtmetall - Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V.)
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