Architektonische Dominante
Die zum Gateway Arch National Park gehörenden Bauten befinden sich auf mehreren, insgesamt 78 Hektar großen Grundstücken in der östlichen Innenstadt von St. Louis (Downtown East). Der Gateway Arch als architektonische Dominante steht in einem etwa 36,8 Hektar großen, rechteckigen, teilweise mit Bäumen bepflanzten Parkgelände. Der Park beherbergt neben dem Gateway Arch auch das dazugehörige Besucherzentrum sowie das Museum of Westward Expansion.
Am 22. Oktober 1946 wurde ein landesweiter, ausschließlich US-Bürgern vorbehaltenen Architekturwettbewerb mit einem Preisgeld von $ 50.000 für die Gestaltung des zentralen Teils der Gedenkstätte ausgerufen. Es beteiligten sich 172 Architekten, darunter auch bedeutende Namen wie Walter Gropius, Charles Eames, Eugene Mackey und Kazumi Adachi.
Weitere Teilnehmer waren der etablierte finnisch-amerikanische Architekt Eliel Saarinen sowie dessen 38-jähriger Sohn Eero, der am Beginn seiner Karriere stand und in Zusammenarbeit mit dem Landschafts-architekten Dan Kiley ein von seinem Vater unabhängi-ges Projekt unterbreitete.
Eliel Saarinen erhielt schließlich eine nur an „E.Saarinen“ adressierte Nachricht, zu den fünf Finalisten zu gehören. Bald stellte sich heraus das in Wirklichkeit sein Sohn Eero gemeint war, der letztlich siegreich aus dem Wettbewerb hervorging. Dieser Erfolg war Eero Saarinens Durchbruch zum international bekannten Architekten.
Der einer Kettenlinie nachempfundene Bogen Gateway Arch (auch Gateway to the West genannt) ist 192 Meter hoch und besitzt eine Spannweite von ebenfalls 192 Metern – dies macht ihn zum höchsten Bauwerk der Stadt und höchsten Nationalmonument der Vereinigten Staaten.
Seine endgültige Form schuf der deutsch-amerikanische Bauingenieur Hannskarl Bandel, der auch Saarinens Konstruktion verbesserte.
Mit dieser Konstruktion trägt sich das Bauwerk selbst und steht unter der notwendigen Spannung.
Erst am 11. Februar 1961 fand der erste Spatenstich für den Gateway Arch statt.
Die beiden „Füße“ des Bogens wurden parallel zueinander hochgezogen. Als die beiden Bogenteile eine Höhe von 161 Metern erreichten, mussten sie durch ein zusätzliches bis zu 77 Meter langes Stützgerüst fixiert werden. Dieses Gerüst wurde mit zunehmender Höhe verkürzt, bis die beiden Bogenteile durch den Schlussstein verbunden sich selbst tragen konnten.
Während der Bauphase wurde mittels Triangulation die Ausrichtung des Bauwerks überprüft. Als sich am 28. Oktober 1965, dem Tag der endgültigen Fertigstellung, die Bogenstücke durch starke Hitzeeinwirkung ausgedehnt hatten, musste die Feuerwehr von St. Louis den südlichen Fuß wässern, um das Schlußelement einzufügen.
Der Gateway Arch besteht aus einer Verbundkonstruktion von Beton und Edelstahl. Das Bauwerk weist einen doppelwandigen Hohlkastenquerschnitt aus Stahl auf, dessen Grundriss von einem gleichseitigen Dreieck gebildet wird.
Das Dreieck hat über den Fundamenten eine Seiten-länge von 16,46 Metern bei 92 Zentimetern Wanddicke. Bis zum Bogenscheitel verjüngt sich die Seitenlänge auf 5,18 m bei 21 Zentimetern Wanddicke. Der gesamte Bogen besteht aus 142 solcher dreieckigen Segmente.
In der unteren Hälfte besteht der Bogen aus einer Verbund-konstruktion und im oberen Teil aus einer Stahlkonstruktion. Die Verkleidung ist aus rostfreiem Stahl und wurde von der Firma Krupp geliefert.
Das Betonfundament wiegt 23.569 Tonnen. Insgesamt wurden im Bogen 4.644 Tonnen Stahl verbaut. Damit ergibt sich eine Gesamtmasse von 39.214 Tonnen für das Bauwerk.
Bei Windgeschwindigkeiten von 240 km/h schlägt der Bogen rund 46 Zentimeter von seiner Ruheposition aus.
Die Aussichtsplattform in der Spitze des Bogens wird mittels zweier spezieller Aufzüge – einer in jeder Bogenhälfte – im zehnminütigen Takt frequentiert.
Das Aufzugsystem, als Tram System bezeichnet, besteht aus acht zylindrischen Kabinen, die wie an einer Perlenkette angeordnet sind, um die Krümmung des Bogens auszugleichen. So ist gewährleistet, dass die Passagiere während der Fahrt zum Scheitel stets aufrecht sitzen. Pro Kapsel können fünf Personen mit einer Geschwindigkeit von knapp 4 km/h befördert werden. Außerdem gibt es eine Notfalltreppe mit 1076 Stufen.