Der Umweltschutz ist inzwischen zu einem entscheidenden Faktor für die europäischen Stahlerzeuger geworden. Moderne Gasreinigungssysteme müssen den strengsten Umweltauflagen der nationalen und lokalen Behörden entsprechen. Der Beitrag erörtert verschiedene Lösungen für die Gasreinigung im LD(BOF)-Prozess durch Primär- und Sekundärentstaubungsysteme in Bezug auf die erreichbaren Emissionswerte, den Energieverbrauch sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile. Automationspakete zur Energieeinsparung unterstützen die Betreiber bei der Modernisierung ihrer Gasreinigungssysteme und der Minimierung der Betriebskosten dieser Systeme.
Klimawandel und Umweltschutz gehören zu den wichtigsten Themen dieses Jahrhunderts. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) dokumentiert den menschlichen Einfluss auf das Klimasystem [1]. Die anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen sind die höchsten in der Geschichte. Das Klimasystem erwärmt sich, und dies hat weitreichende Auswirkungen auf den Menschen und die Ökosysteme. Zunehmende Risiken wie die Verringerung der Ernährungssicherheit und zurückgehende Grundwasserressourcen wirken sich auf viele Bevölkerungsgruppen aus, insbesondere in den Entwicklungsländern. Daher wird der Klimawandel zunehmend auch zu einem gesellschaftlichen Thema. Die Hauptursachen für anthropogene Emissionen sind die Zunahme der Bevölkerung und das Wachstum der Industrie. Unabhängig vom Klimawandel schadet die Emission von Partikeln auch den Menschen: 2014 waren 90 % der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten Feinstaubkonzentrationen ausgesetzt, die über den Luftqualitätsgrenzwerten in den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lagen. Die Folge ist ein steigendes Risiko für nicht übertragbare Krankheiten [2]. Um dieses Risiko für die menschliche Gesundheit zu verringern, wenden die Regierungsbehörden auf dem Weg über neue Vorschriften strengere Umweltschutzmaßnahmen an. Die neuen Bestimmungen schreiben niedrigere Emissionswerte für Industrieanlagen vor, die auch Stahlwerke betreffen. Zur Erfüllung der neuen Vorschriften müssen viele der zugehörigen Entstaubungsanlagen modernisiert oder umgebaut werden.
Thomas Steinparzer, Herbert Pasteiner, Reinhard Fillafer, Alexander Fleischanderl, Primetals Technologies, Linz, Österreich.
Der komplette Beitrag ist erschienen in der Ausgabe STAHL + TECHNIK 1 (2019) Nr. 8, S. 48 ff.
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