Wie verteilen sich Lastkräfte in einem Einzelfundament, wenn der Lasteintrag nicht zentriert, sondern außerhalb der Mitte, also exzentrisch, erfolgt? Das ist eine Frage, der zurzeit das Institut für Massivbau (IMB) der RWTH Aachen in einem aktuellen Forschungsprojekt nachgeht.
Unterstützt wird das IMB dabei vom Stolberger Werkstoffhändler Kerschgens. Dieser fertigte in seinem Betonstahl- und Biege-Center in Bitburg die Bewehrungseisen für das im Versuchsaufbau vorgesehene Stahlbetonfundament exakt nach den Vorgaben des IMB und stellte sie dem Institut kostenlos zur Verfügung. Das Material an sich wurde von den Badischen Stahlwerken gesponsert.
Kerschgens und die RWTH Aachen arbeiten seit vielen Jahren in verschiedenen Projekten und Kooperationen zusammen, etwa im Bereich der Materialkunde, der Digitalisierung und in der Bautechnik. Bereits vor dem aktuellen Projekt des IMB gab es experimentelle Forschungsprojekte zu der Fragestellung, wie sich zum Beispiel Querkräfte auf Einzelfundamente auswirken. Bei diesen Modellen wurde jedoch ein zentrischer Lasteintrag zugrunde gelegt, der in der Praxis aus unterschiedlichen bautechnischen und -physikalischen Gründen allerdings eher die Ausnahme als die Regel darstellt. Die für 2020 erwarteten Ergebnisse der IMB-Untersuchungen sollen nun die Ableitung eines konsistenten Berechnungsmodells für exzentrisch belastete Einzelfundamente für beliebige Laststellungen und Fundamentgeometrien ermöglichen.
Kerschgens