Heiß her ging es am Tag der Deutschen Einheit beim ersten Türöffner-Tag der Maus im FEhS – Institut für Baustoff-Forschung in Duisburg-Rheinhausen: Bei der mit 250 BesucherInnen ausgebuchten Veranstaltung staunten nicht nur die 119 Kinder über den Minihochofen, aus dem die rd. 1.600 °C heiße Eisenhüttenschlacke abgegossen wurde. Warum die zum Schutz des Klimas und zu stabilem Beton und sicherem Asphalt beiträgt – diese und viele weitere Fragen beantworteten die FEhS-Experten fünf Stunden lang in vier Laboren, die eigens für diesen Tag geöffnet wurden. Das Institut war in Duisburg eines von sieben Teilnehmern bei der bundesweiten Aktion „Türen auf!“ der Maus, insgesamt waren es 799.
Neben der Entstehung von Eisenhüttenschlacken im Schmelzlabor und deren Abkühlung, gab es für Groß und Klein weitere spannende Angebote. Die Experten aus dem Zement- und dem Betonlabor etwa erklärten, was Zement, Mörtel und Beton ist und luden die Kinder bei Mitmachexperimenten ein, selbst zum Baumeister zu werden: Es wurden Mörtel und Beton hergestellt und Eigenschaften bestimmt, die für einen Einsatz in Straßen, Brücken oder Häusern wichtig sind. Nicht weniger erhellend ging es im Verkehrslabor zu. Mit aktiver Beteiligung von Kindern erforschte man wichtige technische Eigenschaften und Unterschiede von Schlacke und Naturstein, wie z. B. Rohdichte, Festigkeit und Wasserdurchlässigkeit – und deren Bedeutung für den Straßenbau. Wer noch mehr maustypische Geschichten erleben wollte, ging zu „Attraktionen und Kuriositäten“ ins Chemielabor: Hier wurden eine Elefantenzahnpasta gezeigt, Harry Potters original Blitze unter Wasser vorgeführt, ein Bengalisches Feuer aus dem Ruhrpott präsentiert, Falschgeld aufgespürt – und ein geheimnisvoller „SPUNK“ gefunden.
96 % aller in Deutschland entstehenden Eisenhüttenschlacken werden zu hochwertigen Baustoffen und Düngemitteln verarbeitet. Dabei ersetzt das Mineral, das dem vulkanischen Gestein sehr ähnlich ist, als sogenannter Sekundärbaustoff Steine, Kies und Sand – natürliche Rohstoffe, die weltweit immer seltener werden. In den letzten sieben Jahrzehnten wurde rd. 1 Mrd. t Eisenhüttenschlacke verwendet. Das schützt die Natur und schont die Umwelt. Zudem werden jedes Jahr durch den Einsatz von gemahlenem Hüttensand anstelle von Portlandzementklinkern im Zement 5,2 Mio. t CO2 eingespart – mehr, als das Klimapaket der Bundesregierung durch die Sanierung von Gebäuden erreichen möchte. Seit 1949 konnten so insgesamt über 200 Mio. t CO2-Emissionen vermieden werden.
FEhS-Institut