Die Stahlindustrie ist für fast zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Umso wichtiger sind Bestrebungen aller Marktteilnehmer, Produkte und Prozesse zu optimieren und somit die CO2-Bilanz nachhaltig zu verbessern. Umfassende Aktivitäten und gezielte Projekte, um den Wandel zur grünen Stahlproduktion voranzutreiben, rückt EMW Stahl-Service-Center in den Fokus.
„Grüner Stahl“, also Stahlerzeugnisse mit verringerten CO2-Emissionen, nimmt heute bereits eine zentrale Rolle beim Handelsgeschäft von EMW ein. Frühzeitig wurden dazu Vereinbarungen mit allen führenden europäischen Stahlherstellern getroffen, sodass die EMW ihren Kunden schon heute nahezu alle verfügbaren Güten und Oberflächenbeschichtungen an CO2-reduzierten Stählen anbieten kann.
Da maßgeschneidert zu jeder Bestellung die grünen Stahlprodukte eingekauft werden, stellt EMW jederzeit die korrekte Zuordnung der CO2-Reduzierung für die Kunden sicher.
Gemeinsames Engagement für „grünen Stahl“
EMW als unabhängiges Stahl-Service-Center pflegt langjährige, teils über Jahrzehnte bestehende Geschäftsbeziehungen zu Herstellern aus der Stahlbranche. Führende Stahlhersteller wie zum Beispiel der Salzgitter-Konzern, ArcelorMittal, Tata, Thyssen Krupp Steel oder voestalpine Stahl beschreiten zusammen mit EMW gemeinsame Wege, um Lösungen für einen besseren „grünen Stahl“ zu entwickeln und die Dekarbonisierung voranzutreiben.
Ein erfolgreiches Projektbeispiel ist die Belieferung mit CO2-reduziertem Stahl, die Mercedes-Benz bei EMW in Auftrag gegeben hat. Aus dem Feinblech der von EMW gelieferten Spaltbänder fertigt die Mercedes-Benz AG im Werk Sindelfingen ein Strukturteil zur Verstärkung der Bodengruppe verschiedener Fahrzeugmodelle.
Automobilhersteller verfolgen umfassende und vieldimensionale Nachhaltigkeitsstrategien. Sämtliche Emissionen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Der reduzierte CO2-Fußabdruck der Stahllieferungen von EMW bildet dabei einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wertschöpfungskette.
Einheitliche Klassifizierung
Nachhaltig produzierter Stahl senkt nicht nur den weltweiten CO2-Ausstoß, sondern optimiert gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der EMW-Kunden. Im Sinne einer einheitlichen Klassifizierung unterstützt das Unternehmen den LESS (Low Emission Steel Standard).
Durch die Klassifizierung haben EMW-Kunden zukünftig den Vorteil, die CO2-Bilanz eines Stahlprodukts auf den ersten Blick nachvollziehen zu können.
Nachhaltige Logistik - Schienenverkehr entlastet die Straßen
Im Rahmen der eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten legt das EMW Stahl-Service-Center großen Wert auf eine nachhaltige Logistik – weg von der Straße, rauf auf die Schiene. Das spart langfristig nicht nur weitere CO2-Emissionen, sondern wirkt einer Überlastung von Verkehrswegen im Straßenverkehr entgegen.
In diesem Zuge hat das Unternehmen eine Standortkonzentration in Siegen-Weidenau vollzogen und dadurch gleichzeitig prozessuale Vorteile generiert: Per eigenem Gleisanschluss kann aus dem Lager die etwa 25 Kilometer entfernte Produktionsstätte am Hauptstandort Pfannenberg in Neunkirchen just-in-time per Güterzug beliefert werden.
Transportiert werden Coils, die zu Spaltbändern, Lochblechen und Ronden weiterverarbeitet werden.
Das Lager mit einer aktuellen Kapazität von 100.000 Tonnen Stahlfeinblech bietet noch spätere Erweiterungsmöglichkeiten. Rund zwei Drittel des Wareneingangs – bis zu 600.000 Tonnen Stahl pro Jahr – erfolgen mittels Schiene. Im Gegenzug werden jährlich 13.000 LKW-Fahrten eingespart.
Optimierungen bringt auch der Transport von Stahl-Coils mittels LKW-Aufliegern aus Leicht-Aluminium mit sich. Vorteil: Die Gewichtseinsparung führt bei den Zugfahrzeugen zu einem geringeren Treibstoffverbrauch und weniger Schadstoffen.
Lagerneubau mit grünem Stahl
Ein weiteres Projekt für eine effizientere und nachhaltige Logistik hat EMW mit dem Neubau einer Versandhalle am sächsischen Standort Treuen vollzogen. Der 2024 fertiggestellte Anbau mit einer Lagerfläche von über 1.200 Quadratmetern und einem umbauten Raum von 10.200 Kubikmetern verbessert die Abläufe und ermöglicht es so, deutlich mehr LKW-Ladungen pro Tag abzuwickeln.
Für den gesamten Stahlbau kam ausschließlich grüner Stahl der Marke X-Carb® von ArcelorMittal zum Einsatz, um auch bei diesem Neubauvorhaben die eigenen Ansprüche an Emissionsreduzierung und Nachhaltigkeit zu erfüllen.
Klimaneutralität bis zum Jahr 2030
Weitere Aktivitäten werden von der Schäfer Werke Gruppe, zu der die EMW gehört, initiiert. Im Fokus steht dabei das erklärte Ziel der Schäfer Werke Gruppe, Klimaneutralität bis 2030 in Scope 1 und 2 zu erreichen.
So setzt die Unternehmensgruppe konsequent auf erneuerbare Energien, um sich mit der Nutzung von Solarenergie zu großen Teilen autark zu versorgen und den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren. Seit September 2024 ist am Standort Ledeč nad Sázavou (Tschechien) eine Solaranlage mit einer Leistung von 305 Kilowatt peak (kWp) in Betrieb.
Nochmals erheblich größer sind die Dimensionen der aktuell in Bau befindlichen PV-Freiflächenanlage am Hauptsitz in Neunkirchen: Hier wird eine Leistung von zwei Megawatt-Peak (2 MWp) aus über 4.500 Solarmodulen realisiert – die erneuerbare Energieproduktion wird damit rund ein Drittel des Gesamtstrombedarfs der Schäfer Werke Gruppe am Standort im Siegerland abdecken.
Auch dabei wird Nachhaltigkeit großgeschrieben: Mit X-Carb® für die Unterkonstruktion hat sich die Schäfer Werke Gruppe bewusst für eine CO2-reduzierte, nachhaltige Stahlqualität ihres Geschäftspartners Arcelor Mittal entschieden. Zudem wird das rund 11.500 Quadratmeter große Gelände ökologisch wertvolle Rückzugsräume für Pflanzen, Insekten, Vögel und Reptilien bieten.
Projekte für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft
Darüber hinaus sind alle Unternehmen der Schäfer Werke Gruppe in zahlreichen Nachhaltigkeits-Projekten aktiv. Schäfer gehört etwa zu den Gründungsmitgliedern der Steel KEG Association.
Die Non-Profit Organisation leistet weltweite Aufklärungsarbeit und fördert die Nutzung von Mehrweg-Lösungen. Darüber hinaus wird aktiv das Projekt „metal recycles forever“ von Metal Packaging Europe unterstützt.
Auf regionaler Ebene beteiligt sich Schäfer am Kooperationsprojekt ÖKOPROFIT, das sich für mehr Klimaschutz einsetzt. Ebenfalls im Fokus stehen Themen wie Recycling und Kreislaufwirtschaft, um eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen zu ermöglichen.
Elektromobilität in der Schäfer Werke Gruppe
Die Zukunft fährt elektrisch: Deshalb setzt die gesamte Schäfer Werke Gruppe seit geraumer Zeit auf Elektromobilität und arbeitet kontinuierlich daran, die Fahrzeugflotte umzustellen und den CO2-Fußabdruck weiter zu verringern.
Das betrifft Firmenwagen und Transportfahrzeuge mit Hybrid- oder rein elektrischem Antrieb ebenso wie den Aufbau eigener Ladepunkte – betrieben mit Ökostrom, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu verringern und die Ladevorgänge komplett emissionsfrei darzustellen.
Seit 2023 trägt ein Elektrostapler in der EMW zur emissionsfreien Logistik bei. Er kann bis zu 32 Tonnen transportieren und wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Der E-Stapler ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch effizienter in der Handhabung.
Ein weiterer Baustein der Elektromobilitäts-Strategie sind die elektrisch betriebenen Lokomotiven „Emma“ am Hauptstandort Neunkirchen sowie „Molly“ im Zentrallager Weidenau. Beide werden mit Ökostrom betrieben und gewährleisten den internen Materialtransport auf der Schiene.
(Quelle: Schäfer Werke Gruppe)
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