Deutlich negative Ergebnisse – Investitionen bleiben hoch
Die Dillinger Gruppe und der Saarstahl-Konzern verzeichneten ein sehr schwieriges Geschäftsjahr 2019. Konjunkturell waren die Unternehmen stark belastet durch Nachfragerückgänge und Umbrüche in den wichtigen Abnehmersegmenten wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau. Auch der Rohrblechmarkt blieb das ganze Jahr stark unter Druck. Dies hat dazu geführt, dass Saarstahl seit September und Dillinger in den Monaten Januar und Februar Kurzarbeit fährt. Für die Zukunft besteht jedoch weiterhin das Ziel, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen und das Saarland zum modernsten Standort der Stahlindustrie zu machen.
Die Umsatzerlöse des Saarstahl-Konzerns gingen um 12,7 % auf 2,206 Mrd. € zurück. Das konsolidierte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Saarstahl-Konzerns betrug -18,5 Mio. € und das konsolidierte EBIT, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, auf -127,6 Mio. €. Die Investitionen im Saarstahl-Konzern beliefen sich auf 105,2 Mio. € (2018: 67,7 Mio. €). Die bedeutendste Investition war der Bau der neuen Stranggießanlage S1, der Ende 2019 fertiggestellt wurde. Damit setzt Saarstahl erneut den Benchmark bei Produktqualität und Kundenservice im Langproduktebereich. Die Umsatzerlöse der Dillinger Gruppe gaben um 5,2 % auf 2,087 Mrd. € nach. Das konsolidierte EBITDA belief sich auf 8,5 Mio. € und das konsolidierte EBIT auf -116,1 Mio. €. Die Investitionen in der Dillinger Gruppe beliefen sich auf 72,4 Mio. € (2018: 54 Mio. €). Davon geht ein Großteil in Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes am Standort Dillingen bei ROGESA – zum Beispiel in den erstmaligen Einsatz von Wasserstoff als Reduktionsmittel im Hochofen. In beiden Unternehmensgruppen wurde darüber hinaus Vorsorge für die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen gebildet.
Ausblick 2020
Die Prognosen für das begonnene Geschäftsjahr 2020 sind mit großen Herausforderungen und Unwägbarkeiten behaftet. Die Ausbreitung des Coronavirus verstärkt die bereits große Unsicherheit spürbar und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft und unsere Unternehmen sind derzeit schwer absehbar. Zu Beginn des Jahres 2020 bleiben zudem die herausfordernden Marktbedingungen – Überkapazitäten, Importdruck, Konjunkturflaute in ihren Kernabnehmersegmenten – weiter bestehen und erschweren derzeit für beide Unternehmen eine anhaltend gute Auslastung und eine spürbare Anhebung der Preise. Mit einem Anziehen der Nachfrage wird im zweiten Halbjahr gerechnet.
Strategieprozess in Umsetzung
2019 wurde innerhalb des Strategieprozesses das Zukunftsprogramm „offensiv, CO2-frei, effizient“ auf den Weg gebracht, mit dem die Profitabilität gesteigert werden soll. Durch eine offensive Neuausrichtung der Geschäftsstrategie ist ein Ergebnisbeitrag von 150 Mio. € aus dem Vertriebsbereich bereits eingeplant. In Bezug auf die Einsparungen an Sachkosten ist das definierte Ziel von 150 Mio. € bereits zu über 80 % mit konkreten Maßnahmen hinterlegt. Die Personalmaßnahmen zur Erfüllung des Generationenvertrages belaufen sich auf 100 Mio. €, wovon bereits 75 % hinterlegt sind. Laut Personalvorstand und Arbeitsdirektor Peter Schweda soll dank teilweiser neuer sozialverträglicher Instrumente die Umsetzung des Kostenprogrammes ohne betriebsbedingte Kündigungen gelingen.
Dillinger und Saarstahl
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