Digitalisierung bei der Stahlproduktion
Das integrierte Produktionsmanagement-System als Plattform für Innovation
Die Stahlproduktion ist ein variantenreicher, datengetriebener Prozess, dessen Komplexität schon heute nur durch hochintegrierte IT-Systeme beherrschbar ist, u.a. durch die Implementierung von Level-3-Systemen. In den letzten Jahren haben L3-Systeme eine rasante Entwicklung durchlaufen, sodass sie mittlerweile als integrierte Produktionsmanagement-Systeme (PMS) den gesamten Produktionsprozess durchgehend steuern. Durch eine evolutionäre Systemarchitektur werden PMS zur Plattform für Innovation.
Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 1 (2019) Nr. 8, S. 61 ff.
Die Stahlproduktion befindet sich bereits seit Jahrzehnten in einem Prozess der Digitalisierung, was sich in der Implementierung von Basisautomation (L1-Systeme), Prozesssteuerung (L2-Systeme) sowie Produktionsmanagement (L3-Systeme) ausdrückt. In Bild 1 ist die klassische Pyramide der Systemautomation dargestellt. In dieser Pyramide nimmt Level 3 (PMS) eine zentrale Position zwischen der kommerziellen Ebene sowie die Automationsebene ein.
Die Implementierung von L3-Systemen ist ein wichtiger Treiber für eine bessere Integration der unterliegenden Systeme, für die Sichtbarkeit und Verfolgbarkeit von Ereignissen während der Produktion und für die Verbesserung des Materialflusses. In diesem Artikel stellen wir zunächst die historische Entwicklung von L3-Systemen dar und stellen basierend auf diesen Erfahrungen sowie aktuellen Entwicklungen eine evolutionäre Systemarchitektur vor die Stahlproduzenten in die Lage versetzt, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und von technischen Entwicklungen zu profitieren.
Integrierte Produktionsmanagement-Systeme in der Stahlproduktion
PMS-Systeme (auch als MES- oder L3-Systeme bekannt) werden seit Jahrzehnten in der Stahlindustrie implementiert. Der Begriff MES wurde erstmals 1992 verwendet. Das Ziel von L3-Systemen ist die anlagenübergreifende Steuerung des Produktionsprozesses mithilfe von IT-Systemen, was zuvor rein organisatorisch gelöst wurde, zum Beispiel durch Papierdokumentation.
Autor: Heiko Wolf, PSI Metals GmbH, Berlin.
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