Unternehmen News
Abb. ArcelorMittal
07.06.2021

CO2-neutraler Eisenschwamm von der Küste am besten für grünen Stahl

Neue Studie

Die klimaneutrale Stahlproduktion ist eine zentrale Herausforderung für die Stahlindustrie. Der weltweit führende Stahlhersteller ArcelorMittal treibt die Transformation für grünen Stahl voran und hat mit Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Studie in Auftrag gegeben, um zu untersuchen, unter welchen technologischen
und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grüner Stahl in Zukunft hergestellt werden kann. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Die Professoren Marc Hölling und Hans Schäfers (Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz - CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg haben in der Studie „Windstahl aus Norddeutschland“ (WiSaNo) analysiert, wie CO2-neutraler Stahl im Elektrolichtbogenofen effizient und zukunftsfähig mit Eisenschwamm (Direct Reduced Iron, kurz DRI) auf Wasserstoffbasis produziert werden kann.

Hölling und Schäfers schlussfolgern: „Die meisten Vorteile bietet die Produktion von Eisenschwamm in Küstennähe mit Transport zu Stahlwerken im Inland. Die zugehörigen CO2-Vermeidungskosten liegen in der Größenordnung von 200 Euro pro Tonne CO2 in Bezug auf ein integriertes Hochofenwerk. Diese Kosten liegen allerdings deutlich über den Gewinnspannen der Stahlindustrie, so dass geeignete Förder- und Steuerungsinstrumente seitens der Politik entwickelt werden müssen, um die Dekarbonisierung der Stahlindustrie zu ermöglichen.“

Lutz Bandusch, Vice President ArcelorMittal Europe – Long Products, kommentiert: „Die Studienergebnisse sind für die Transformation zu klimaneutralem Stahl in unseren Werken von hoher
Bedeutung und fließen in unsere Strategie mit ein. Damit ein Markt für grünen Stahl entstehen kann, benötigen wir nicht nur öffentliche Förderung beim Bau neuer Anlagen, sondern in der Anfangsphase auch beim Betrieb.“

Die Forscher der HAW haben unterschiedliche Konzepte zur CO2-freien Stahlherstellung untersucht, jeweils mit einer jährlichen Produktionsmenge von einer Million Tonnen Walzstahl, um eine einfache´Skalierung zu ermöglichen.

Ein Vergleich zeigt die meisten Vorteile für eine flexible, wasserstoffbasierte DRI-Produktion in Küstennähe und Transport zu einem bestehenden Stahlwerksstandort im Inland. Durch die Produktion von CO2-freiem DRI wird direkt eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen ermöglicht. Im Folgeschritt zur klimaneutralen Produktion wäre dann die Umstellung auf Grünstrom (inklusive Energiespeicher) möglich, so dass der gesamte Prozess CO2-frei wird. Durch die energieintensive Direktreduktion in Küstennähe können somit die Kosten für Netzausbau und Speicher moderat gehalten werden.

(Quelle: ArcelorMittal)

Schlagworte

ArcelorMittalCO2Eiisenschwammgrüner Stahl

Verwandte Artikel

Dr. J. A. Wünning bei der Eröffnung der neuen Hallen in Renningen
06.05.2025

WS Wärmeprozesstechnik weiht zwei neue Hallen ein

Kürzlich feierte die WS Wärmeprozesstechnik die Einweihung von zwei neuen Hallen in Renningen. Passend zum Tanz in den Mai ergriffen dabei rund 500 Gäste die Chance, sich...

3D-Druck ABB Anlagen Biogas Brenner Bund CO2 Container Elektrolyse Elektrolyseur Energie Energiewende Entwicklung Essen EU Gesellschaft Industrie ING LED Neubau Produktentwicklung Rohre Service Technik Umwelt Umweltschutz Unternehmen USA Veranstaltung Wasserstoff
Mehr erfahren
Ubaid Manzoor, Doktorand am MPI-SusMat und Erstautor der Nature-Publikation, beim Lichtbogenofen mit dem er minderwertige Nickelerze mittels Wasserstoffplasma reduziert
02.05.2025

Grünes Nickel für die globale Elektrifizierung

Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien haben ein CO2- freies und energiesparendes Verfahren entwickelt, um Nickel für Batterien, Magnete und E...

ABB Anlagen Bauindustrie CO2 CO2-Emissionen Edelstahl Elektrifizierung Emissionen Energie Ergebnis EU Forschung HZ Industrie ING Klima LED Lichtbogenofen Max-Planck-Institut Metallurgie Produktion Schlacke Schmelze Schmelzen Stahl Stahlproduktion Studie Transport Umwelt USA Verlag Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Ambrians Hafeninfrastruktur für das zukünftige CO2-Terminal in Bremen
30.04.2025

Positive Studie für CO₂-Terminal im Hafen Bremen

Die geplante Infrastruktur könnte einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung von Carbon Capture & Storage (CCS) in Deutschland leisten

Bremen CO2 Deutschland Emissionen EU Industrie Klage Klima Klimaziel Klimaziele Lieferung Logistik Machbarkeitsstudie Messe Partnerschaft Service Studie Transport Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
30.04.2025

Salzgitter AG erhält Bestnote „A“ im CDP-Rating

Die Salzgitter AG ist von der renommierten globalen Non-Profit-Organisation CDP mit der Bestnote „A“ für ihr Engagement im Bereich Klimaschutz ausgezeichnet worden.

2016 Auszeichnung CDP CO2 Dekarbonisierung Deutschland DSV EU HZ Industrie ING Innovation KI Klima Klimaschutz Klimaziel Klimaziele Ltd Partnerschaft Stahl Stahlerzeugung Stahlherstellung Strategie Transformation Umwelt Unternehmen USA Vorstand Wasserstoff Wasserstoffbasiert Wettbewerb Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Computergrafik des neuen integrierten Elektrostahlwerks von SSAB in Luleå
29.04.2025

SSAB sichert die Finanzierung des Transformationsprojekts

Der schwedische Stahlhersteller SSAB hat sich ein Finanzierungspaket in Höhe von 2,3 Milliarden Euro für den Bau eines hochmodernen, klimafreundlichen Elektrostahlwerks i...

Bandverzinkung CO2 Einsatzstoffe Eisenschwamm Elektrostahlwerk Emissionen EU Finanzierung Industrie ING Investition Italien Kaltwalzkomplex Klima Metallurgie Nachhaltigkeit Produktion Recycling Roheisen Schmelze Schmelzen Schrott Schweden Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlwerk Strategie Transformation Unternehmen Vorstand Walzwerk Wettbewerb
Mehr erfahren