Unternehmen Trendthema News
Photo: BMU/Sebastian Bänsch
30.06.2021

Bundesumweltministerin Svenja Schulze zu Besuch bei thyssenkrupp Steel in Duisburg

Transformation der Stahlindustrie kann Erfolgsmodell für den Umstieg zur Klimaneutralität werden

thyssenkrupp Steel steht für 2,5 Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes und will in diesem Jahrzehnt 30 Prozent CO2 einsparen. Dazu hat das Unternehmen konkrete Pläne vorgelegt: Die vier Hochöfen sollen schrittweise ab 2025 durch mit grünem Wasserstoff betriebene Di-rektreduktionsanlagen ersetzt werden, jeweils ergänzt durch innovative Einschmelzaggre-gate, um aus dem festen Rohmaterial flüssiges Roheisen zu machen. Für die Umsetzung sind laut thyssenkrupp bis 2030 2 Milliarden Euro und für den kompletten Umstieg bis zu 8 Milli-arden Euro an Investitionen notwendig.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Über 200 Jahre hat die Industrie Kohle gebraucht, um Stahl zu produzieren. Wir helfen dabei, dass das künftig mit Wasserstoff aus Wind- und Sonnenstrom gelingt. Der Umbau der Stahlindustrie ist eine riesige Herausforderung. Die Bundesregierung wird die Stahlindustrie bei der Transformation nicht alleine lassen. Mein Ministerium bietet konkrete Unterstützung an für Investitionen in den Klimaschutz durch das Förderprogramm Dekarbonisierung. Mit den aufgestockten Mitteln für Klimaschutzverträge werden wir die Industrie auch bei höheren Betriebskosten unterstützen können, um Investiti-onssicherheit für postfossile Technologien zu schaffen. Die Voraussetzung für all das ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Wer Ja sagt zu einer Stahlproduktion mit Zukunft, der muss auch Ja sagen zum beherzten Ausbau von Wind- und Sonnenenergie.“

Bernhard Osburg, Sprecher des Vorstands von thyssenkrupp Steel: „Wir freuen uns, dass unsere Projektskizze positiv bewertet wurde und werden als nächsten Schritt unseren Förder-antrag einreichen. Wir haben ein klares technologisches Konzept für eine klimaneutrale Stahl-produktion und sind startklar. Wir wollen zeigen, wie Dekarbonisierung im großindustriellen Maßstab funktionieren kann. Duisburg kann mit unserem Transformationsplan zur Blaupause für den Umstieg werden – hin zu einer wettbewerbsfähigen, klimaneutralen Industrie, die In-novation und Wertschöpfung in Deutschland und Europa hält.“

Dass eine erfolgreiche Transformation auch zur Sicherung tausender Arbeitsplätze beiträgt, betont Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von thyssenkrupp Steel: „Unsere Be-schäftigten wollen ein klimaneutrales Hüttenwerk, aber sie wollen auch Klarheit über ihre Zu-kunft. Eine entschieden von der Politik geforderte und geförderte Transformation kann Ängste abbauen und aktiv einen grünen Strukturwandel im Ruhrgebiet auslösen. Diese Chance müs-sen wir nutzen.“

Die Stahlindustrie ist mit etwa 58 Mio. t CO2 für rund 6 % der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich und steht vor immensen Herausforderungen bei der Transformation zur Treib-hausgasneutralität. Die Branche und das Bundesumweltministerium versprechen sich viel von der Umstellung auf mit Wasserstoff betriebene sogenannte Direktreduktionsanlagen, die die Hochöfen ersetzen sollen. Dabei hat die Stahlindustrie einen entscheidenden Wettbe-werbsvorteil gegenüber anderen Industriezweigen: Sie kann als Einstieg in die Transforma-tion Erdgas für die Direktreduktion von Eisenerz einsetzen. Das ist eine gute Möglichkeit, den Markthochlauf für grünen Wasserstoff vorzubereiten.

Denn Erdgas kann dabei als Übergangstechnologie in der Stahlindustrie bereits viel CO2 ein-sparen. Der Direktreduktionsprozess mit Erdgas ist um die Hälfte sauberer als Stahl aus dem Hochofen. Mittel- bis langfristig muss Erdgas dann durch grünen Wasserstoff ersetzt werden.

(Quelle: thyssenkrupp Steel Europe AG / Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit)

Schlagworte

Bundesministerium für UmweltCO2-EmissionenGrüner WasserstoffKlimaschutzNaturschutz und nukleare SicherheitThyssenkrupp Steel Europe AG

Verwandte Artikel

13.11.2024

voestalpine behauptet sich in konjunkturell schwierigem Umfeld

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2024/2025 ist der Umsatz im Vorjahresvergleich leicht zurückgegangen. Das ebenfalls leicht gesunkene EBITDA wurde von negativen Ei...

Anpassung Automobil Automotive Bauindustrie Betriebsergebnis Energie Entwicklung Ergebnis EU Finanzierung Geschäftsjahr Handel Hochofen Hochregallager ING Instandhaltung Investition Klima Klimaschutz Lagertechnik Maschinenbau Nordamerika Produktion Profile Rohre Stahl Stahlindustrie Stahlunternehmen Strategie Transformation Unternehmen Verkauf Voestalpine AG Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Dirk Schulte
07.11.2024

Dirk Schulte zum Personalvorstand bei thyssenkrupp Steel ernannt

Schulte ist derzeit Arbeitsdirektor der enercity AG und wird seine Arbeit bei thyssenkrupp Steel zum 1. Januar 2025 aufnehmen

Anlagen Aufsichtsrat Berlin Duisburg Energie Essen EU IG Metall Salzgitter Salzgitter AG Stahl Studie Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Unternehmen USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Außerbetriebnahme der GWA: Gruppenfoto mit Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands
31.10.2024

Optimierte Produktion für Kundenmärkte der Zukunft

thyssenkrupp Steel Europe treibt die Modernisierung seiner Produktion in Duisburg voran. Vor Kurzem wurde die bestehende Gießwalzanlage außer Betrieb genommen und durch e...

Anlagen Duisburg Elektroband Energie EU Investition KI Leichtbau Modernisierung Neubau Optimierung Produktion Stahl Stahlproduktion Stranggießanlage Strategie Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Walzanlage Warmband
Mehr erfahren
Zahlreiche Teilnehmende der GROWTH Convention haben sich über die Zukunft der nachhaltigen Materialien informiert.
28.10.2024

80 Teilnehmende auf der GROWTH Convention

Nachhaltige Technologien können die Industrie revolutionieren. Dies hat die diesjährige GROWTH Convention, die am 24. Oktober im eMotion Center der GMH Gruppe stattfand,...

Automobil CO2 CO2-Emissionen Deutschland Elektrolichtbogenofen Emissionen Energie Entwicklung Ergebnis Essen EU Forschung GMH Industrie ING Innovation Klima Konferenz Lichtbogenofen Politik Produktion Produktionsprozess Recycling RWTH RWTH Aachen Schrott Stahl Unternehmen USA Wasserstoff Werkstoff Werkstoffe Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Runter von der Straße, rauf auf die Schiene: Optimierte logistische Prozesse sowie E-Loks für die internen Rangierarbeiten tragen ebenfalls zu mehr Nachhaltigkeit bei.
25.10.2024

EMW Stahl Service Center forciert Nachhaltigkeit

EMW Stahl-Service-Center ergreift umfassende Maßnahmen und startet gezielt Projekte, um den Wandel zur grünen Stahlproduktion voranzutreiben.

Aluminium Antrieb ArcelorMittal Automobil Blech Bleche CO2 Coils Dekarbonisierung Einsparung Emissionen EMW Stahl-Service-Center Energie Essen EU Handel Hybrid HZ Industrie ING KI Klima Klimaschutz KME Konstruktion Kooperation Kreislaufwirtschaft LED Lieferung Logistik Mercedes-Benz Messe Messestand Nachhaltigkeit Neubau Optimierung Produktion Recycling Salzgitter Schienen Service Stahl Stahlbau Stahlindustrie Stahllieferungen Stahlproduktion Stapler Strategie Thyssen Transport Umwelt Unternehmen USA Vereinbarung Voestalpine Wirtschaft
Mehr erfahren