Der Berliner Funkturm ist ein 146,7 Meter hoher Stahlfachwerkturm auf dem Messegelände im Berliner Ortsteil Westend und eines der Wahrzeichen der Stadt.
Der vom Architekten Heinrich Straumer entworfene Sendeturm wurde 1926 zur 3. Großen Deutschen Funk-Ausstellung Berlin in Betrieb genommen und ist damit 43 Jahre älter als der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz. Seit 1966 steht der Funkturm unter Denkmalschutz. Als der Auftrag zum Bau am 8. November 1924 vergeben worden war, konnte nach Ende der 1. Großen Deutschen Funkausstellung, die vom 4. bis zum 14. Dezember 1924 dauerte, mit dem Bau begonnen werden. Zuerst wurde ein 120 Meter hoher Stahlgittermast errichtet, der als Kran fungierte. Der Turm selbst wurde bis zum 15. April 1925 aufgestellt. Dann folgte der weitere Ausbau, der sich bis zum Frühjahr 1926 hinzog. Die Bauabnahme fand schließlich am 26. April desselben Jahres statt.
Der Architekt Straumer war für den Entwurf der beiden Besucherplattformen (Aussichts- und Restaurantetage) und das Empfangs- und Wartehäuschen am Boden verantwortlich. Die bauliche Leitung hatten die Ingenieure Heiligenthal und Behrens. Neben der Auflage, eine vollkommene Betriebssicherheit zu garantieren, war das Turmbauprojekt auch einem enormen Kostendruck ausgesetzt. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, wurde auf gestalterische Zierelemente wie beim Eiffelturm verzichtet. Das reduzierte die Masse, lässt das Bauwerk aber auch feingliedrig wirken. In insgesamt 140 Konstruktionszeichnungen wurden alle technischen Details dargestellt.
Vier Tage vor der Eröffnung entstand durch Lötarbeiten ein Schwelbrand, der durch den Aufzugsschacht auf das Restaurantdach des Funkturms gelangte. Da die Holzkonstruktion noch nicht vollständig mit Zink verkleidet war, konnten starke Winde das Feuer anfachen. Die Bauarbeiter konnten allerdings das Feuer, noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr, mit Handfeuerlöschern erfolgreich bekämpfen und damit eine Katastrophe abwenden.
Der 146,78 Meter hohe Berliner Funkturm steht auf einem im Querschnitt quadratischen Fundament, dessen Kantenlänge 24,5 Meter beträgt. Die vier geneigten Fundamentsockel sind ebenfalls quadratisch und haben eine Kantenlänge von je 5,7 Meter. Im Inneren des Turms verläuft der Aufzugsschacht, der auf Höhe des Restaurants rund vier Meter breit ist und sich bis zum Aussichtsgeschoss auf 2,4 Meter verjüngt.
Zwei Bereiche des Funkturms sind für die Öffentlichkeit zugänglich: das Restaurant und die Aussichtsplattform.
Oberhalb des Erdbodens wurden 400 Tonnen Stahl verbaut. Mit sämtlichen Installationen kommt der auf märkischem Sand gegründete Turm auf eine Masse von 600 Tonnen. Das Fundament schlägt mit 220 Tonnen zu Buche. Jeder der vier Eckpfeiler hält einem Druck von 300 Tonnen und einem Zug von 100 Tonnen stand. Bei Stürmen beträgt der Ausschlag der Spitze bis zu 38 Zentimeter. Ein Besucherandrang, der die Gesamtmasse nochmals um 40 Tonnen ansteigen lassen kann, wurde statisch genauso berücksichtigt wie ein Winddruck von umgerechnet 105 Tonnen.