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CEO Dr. Uwe Braun bei der Direktreduktionsanlage im Hamburger ArcelorMittal-Werk. - Foto: ArcelorMittal Europe
07.01.2020

ArcelorMittal Europe will CO2-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent senken

ArcelorMittal Europe hat eine CO2-Roadmap vorgestellt, mit der die Emissionen bis 2030 um 30 % gesenkt werden sollen. Dieses Vorhaben von ArcelorMittal Europe - Flat Products steht im Einklang mit dem im Mai dieses Jahres angekündigten Ziel, bis 2050 in Europa klimaneutral zu sein. Der Plan zum Erreichen des 30%-Ziels beruht auf drei verschiedenen Wegen, die das Potenzial haben, eine spürbare CO2-Senkung zu erreichen. Dazu gehören:

· Stahlerzeugung mit sauberer Energie, bei der diese als Energiequelle für die Stahlproduktion auf Wasserstoffbasis verwendet wird und längerfristig für Stahlerzeugung durch Elektrolyse;
· Stahlerzeugung mit zirkulärem Kohlenstoff, bei der zirkuläre Energiequellen wie Abfall-Biomasse verwendet werden, um Kohle als fossilen Energieträger bei der Stahlerzeugung zu ersetzen;
· Abscheidung und Speicherung von fossilen Kohlenstoff-Energieträgern, bei der die derzeitige Methode der Stahlerzeugung beibehalten wird, der Kohlenstoff jedoch abgefangen, gespeichert oder wiederverwendet wird, anstatt in die Atmosphäre abgegeben zu werden.

Zu den Initiativen und Technologien, die an den verschiedenen Standorten umgesetzt werden sollen, gehören:
• Carbalyst - fängt Abgase aus dem Hochofen auf und wandelt sie biologisch in Bioethanol um. Das 120 Mio. € teure Startprojekt in Gent wird voraussichtlich im Jahr 2020 abgeschlossen sein.
• IGAR - fängt CO2-Abfälle aus dem Hochofen auf und wandelt sie in synthetisches Gas um, das anstelle von fossilen Brennstoffen in den Hochofen zurückgeführt werden kann, um Eisenerz zu reduzieren. Eine industrielle Pilotanlage wird derzeit in Dünkirchen in Frankreich vorbereitet.
• Torero - Investition in Höhe von 40 Mio. € zur Umwandlung von Altholz in Biokohle, um die derzeit in den Hochofen eingespeiste fossile Kohle zu ersetzen. Die erste großtechnische Demonstrationsanlage in Gent wird voraussichtlich Ende 2020 in Betrieb gehen.
• Eisenerz mit Wasserstoff reduzieren - 65 Mio. € Investition am Standort Hamburg zur verstärkten Nutzung von Wasserstoff für die direkte Reduktion von Eisenerz
• Kohlenstoffabscheidung und -speicherung - Einführung bahnbrechender Technologien, um die Kosten für die Abscheidung, Reinigung und Verflüssigung von CO2 aus Abgasen zu senken. Ein Pilotprojekt zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung wird 2020 in Dünkirchen gestartet, um 0,5 t/h CO2  von den Stahlherstellungsgasen abzuscheiden (ab 2021).
 

Geert Van Poelvoorde, CEO von ArcelorMittal Europe - Flat Products, erklärt: „Wir setzen uns für die Dekarbonisierung der Stahlindustrie ein. Das geschieht im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens und der Verpflichtung der Europäischen Union, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen, wie gerade bei der Vorstellung des Green Deals angekündigt wurde. Unsere Roadmap und das Emissionsreduktionsziel von 30 % bis 2030 für Europa sind ein großer Schritt in die richtige Richtung. Dies ist kein Modell, das für alle passt, da verschiedene Teile unseres Geschäfts unterschiedliche Ausgangspunkte haben. Verschiedene Standorte erfordern verschiedene Technologien. Wir haben in den vergangenen Jahren eine Reihe von Technologien getestet und jetzt ist die Zeit gekommen, diese in die Tat umzusetzen – mit Unterstützung der EU und ihrer Mitgliedsstaaten, damit die volle Dekarbonisierung stattfinden kann."

ArcelorMittal unterstützt den Green Deal der Europäischen Kommission und ist der Ansicht, dass die richtigen Marktmechanismen ein entscheidender Faktor für emissionsarme Stahlerzeugung sind. Dazu gehören ein CO2-Grenzausgleich und der Just Transition Fund, um in Forschung, Innovation und grüne Technologie zu investieren.

ArcelorMittal Europe