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Konverter-Befüllung im Stahlwerk Duisburg - Photo: ArcelorMittal
03.01.2025

ArcelorMittal bereitet sich auf die Dekarbonisierung des Stahlwerks Duisburg vor

ArcelorMittal hat thyssenkrupp Steel Europe über seine Absicht informiert, einen Vertrag über den Bezug von Roheisen für das Stahlwerk von ArcelorMittal in Duisburg zu kündigen. Der seit 1997 bestehende Liefervertrag läuft noch bis September 2027, wenn die Roheisenlieferung an ArcelorMittal Duisburg aufgrund der Vertragsbeendigung eingestellt wird.

Cem Kurutas, CEO von ArcelorMittal Duisburg informierte dazu: „Leider sind unsere jüngsten Gespräche mit thyssenkrupp über den Vertrag zur Lieferung von Roheisen nicht zu einem positiven Abschluss gekommen. Wir sind nicht in der Lage, den erheblichen Anstieg der CO2-Kosten aufzufangen, was unseren Bemühungen, das Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten, in einer Zeit, in der der Walzdrahtmarkt mit äußerst schwierigen Marktbedingungen konfrontiert ist, sehr schaden würde.“

ArcelorMittal Duisburg erhält bislang flüssiges Roheisen, das in den Duisburger Hochöfen von thyssenkrupp Steel produziert wird. Das extern angelieferte Roheisen wird von ArcelorMittal im eigenen Stahlwerk weiterverarbeitet, um stranggegossene Vorblöcke zu erhalten.

Im Walzwerk entsteht daraus hochwertiger Langstahl für die weiterverarbeitende Industrie, hauptsächlich für Kunden aus der Automobil- und Maschinenbauindustrie auf dem Walzdrahtmarkt. Die Produktionskapazität des Standorts Duisburg mit seinen rund 800 Beschäftigten liegt bei bis zu einer Million Tonnen Rohstahl pro Jahr.

ArcelorMittal Duisburg prüft eine Reihe alternativer Optionen zur Versorgung der Walzwerke, um die Kontinuität der Produktion am Standort zu gewährleisten, wenn der Roheisenvertrag im September 2027 ausläuft. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, die Produktion von der bisherigen CO2-intensiven Hochofen-Konverter-Route auf die CO2-arme Herstellung mit grünem Eisenschwamm und Elektrolichtbogenofen umzustellen.

Entsprechend des vor einigen Jahren vorgestellten DRUIDE-Projekts könnte am Standort Duisburg ein Elektrolichtbogenofen errichtet werden, der künftig CO2-arm in Hamburg produzierten Eisenschwamm sowie Stahlschrott einschmilzt.

(Quelle: ArcelorMittal)