Klimaneutraler Stahl in Eisenhüttenstadt
Klimaneutrale Stahlproduktion ist ein wichtiges Thema bei ArcelorMittal. In Deutschland treibt der weltweit führende Stahlhersteller mit der Strategie „Steel4Future“ die Transformation an seinen vier Produktionsstandorten in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg mit ehrgeizigen Initiativen voran. Während eines Besuchs bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt machte sich die Grünen-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vor Ort ein Bild von den Transformationsplänen für den Industriestandort in Ostbrandenburg.
Neben politischen Gesprächen mit der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und der IG Metall Brandenburg hatte Baerbock auch Gelegenheit, Stahlwerker*innen des größten Produktionsstandorts von ArcelorMittal in Ostdeutschland zu treffen.
Für die beiden Flachstahlwerke Bremen und Eisenhüttenstadt hat ArcelorMittal ein Konzept vorgelegt, um dort noch vor 2030 rund 3,5 Millionen Tonnen Stahl klimaneutral zu produzieren und so mehr als fünf Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen. Dafür sollen an beiden Standorten je eine Direktreduktionsanlage für Eisenerz und ein Elektrolichtbogenofen neu gebaut werden, um jeweils einen Hochofen bereits bis 2026 abzulösen und grünen Wasserstoff einzusetzen. Die CO2-Minderung wird zunächst mit Einsatz von Erdgas und – sobald in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Kosten verfügbar – grünem Wasserstoff geplant. Zum Aufbau der erforderlichen Infrastruktur mit grünem Wasserstoff durch Elektrolyse beteiligt ArcelorMittal sich in der Region am Aufbau des Wasserstoffclusters Ostbrandenburg.
Annalena Baerbock, Bündnis 90/Die Grünen:
„Einige Unternehmen haben sich schon auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht. Aufgabe der kommenden Bundesregierung muss es sein, diesen Unternehmen wie der gesamten Wirtschaft einen verlässlichen Rahmen für den Umbau zu geben. Mein Vorschlag ist daher ein Pakt zwischen Industrie und Politik, in dessen Zentrum Klimaschutz-verträge stehen. Dieser Industriepakt ist ein zentrales Element des Aufbruchs in eine sozial-ökologische Marktwirtschaft und fördert die Kräfte des Marktes. Er setzt einen Rahmen und gibt Beschäftigten sowie betroffenen Regionen Sicherheit. Er garantiert Unternehmen, die sich der klimaneutralen Produktion verschreiben, die notwendige Planungssicherheit für den Umbau.“
Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Flachstahl Deutschland:
„Wir wollen in Deutschland eine Vorreiterrolle übernehmen, bereits ab 2026 bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen reduzieren und die klimaneutrale Produktion damit deutlich vor dem Ziel der Bundesrepublik erreichen, bis 2045 klimaneutral zu sein. Dazu sind enorme Investitionen notwendig, die wir nicht allein stemmen können. Die Förderabsichten der Bundesregierung sind hilfreich, nun muss auch die EU zustimmen. Doch das allein wird noch nicht reichen: wir brauchen auch Kunden für grünen Stahl, der mit höheren
Produktionskosten verbunden sein wird. Hierzu ist ein Ausgleich der höheren Kosten notwendig, bis sich ein Markt für grünen Stahl etabliert hat.“
Dirk Vogeler, Betriebsratsvorsitzender:
„Der Besuch von Annalena Baerbock ist ein wichtiges Signal, dass die Politik unsere Pläne ernst nimmt und unterstützt. In der Stahlindustrie liegt der größte Hebel zur Erreichung der Klimaziele. Wir benötigen die Förderung von Investitionen. Die Unternehmen sollen sich an diesen Kosten beteiligen. Außerdem müssen erhöhte operative Kosten abgefedert werden, damit klimaneutraler Stahl eine Chance hat. Deutschland muss Industriestandort bleiben. Stahl ist einer der wichtigsten Grundstoffe für industrielle Produktion. Wir dürfen uns nicht von anderen Ländern abhängig machen. Das ist ein Grundstein für den Erhalt unserer Arbeitsplätze.“
(Quelle: ArcelorMittal)
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