Keynotes und Vortragssessions im Detail

Für alle Teilnehmer, die bereits angemeldet sind, liegen an der Registrierung die Teilnehmerkarten, die Namensschilder und die Tagungstaschen bereit.

Kurzentschlossene können sich hier am Veranstaltungstag noch anmelden.

10:00 Uhr
Eröffnungsvortrag
Kerstin Maria Rippel
Hauptgeschäftsführerin Wirtschaftsvereinigung Stahl
Herausforderungen der Stahlindustrie in Deutschland​. Jetzt Fokus auf Strompreise, Außenhandelsschutz und grüne Leitmärkte!


10:30
Keynote
Till Schreiter
Vorstand des VDMA Fachverbandes Metallurgy und CEO ABP Induction Systems GmbH 
Der metallurgische Maschinen- und Anlagenbau im Spannungsfeld von Transformationsanforderungen, globalen Marktentwicklungen und technologischen Lösungsansätzen
Die Metallerzeugung und -verarbeitung steht im Hinblick auf das Erreichen der gesetzten Klimaziele unter massivem Transformationsdruck. Der metallurgische Maschinen- und Anlagenbau ist mit den von ihm entwickelten Produkten und Technologien ein wesentlicher Befähiger für die klimaneutrale Umgestaltung seiner Kundenindustrien. Die Unternehmen müssen hierbei jedoch immer stärker in einem Spannungsfeld von klima- und energiepolitischen Transformationsanforderungen, globalen Marktentwicklungen sowie technologisch sinnvollen Entwicklungslinien agieren.  

Ausgehend von den sich derzeit abzeichnenden Entwicklungen der internationalen Wirtschaftsräume sowie des Energiemarktes einschließlich Wasserstoffwirtschaft beleuchtet der Vortrag die zur Verfügung stehenden technologischen Entwicklungslinien insbesondere im Bereich der industriellen Prozesswärme für die Metallerzeugung und -verarbeitung.

 

Päusken

11:30
Keynote wurde leider kurzfristig abgesagt!
Wasserstoff als Schlüssel zur grünen Stahlproduktion

12:00
Keynote
Dr. Thomas Bünger
CEO ArcelorMittal Flachstahl Deutschland
Dekarbonisierung: Mehrere Wege führen zum Ziel
Bei der Transformation der Stahlherstellung für klimaneutrale Produktion sind mehrere Wege notwendig. Stichwort Technologieoffenheit: Dazu zählen vermehrter Schrotteinsatz in den Prozessen, Kohlenstoffabscheidung und -nutzung, das Vorantreiben von Zukunftstechnologien wie direkte Elektrolyse und eine kluge Einführung der DRI-EAF-Technologie mit Erdgas und Wasserstoff. Weitere Kernbausteine auf dem Weg sind wettbewerbsfähige Energiepreise, effektiver Handelsschutz in Europa und die zügige Etablierung grüner Leitmärkte.

12:30
Podiumsdiskussion mit allen Keynote-Speakern
unter Moderation von Nadine Pungs
Stärkung für alle, een Häppken essen
14:00 Uhr:
Heiner Guschall / Sicon GmbH 
Andreas Melcher / Primetals Technologies, Limited 
Dr. Robert Thomas / Volkswagen AG

Kreislauforientiertes Recycling von Fe-Metallen aus der Altfahrzeugverwertung
Die vollständige Verwertung von Fe-Metallen aus Altfahrzeugen ist kein neues Thema, gewinnt jedoch durch die anstehende Novellierung der EU-Altautoverordnung an Bedeutung. Fahrzeughersteller müssen künftig gemäß der EU-Verordnung 2023/1543 (Verordnung über die Typgenehmigung von Fahrzeugen hinsichtlich ihrer Kreislaufwirtschaft) bestimmte Anteile an Rezyklaten nutzen. Diese Verordnung ist Teil des European Green Deal und des Circular Economy Action Plan und zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz in der Automobilindustrie zu erhöhen. Der Vortrag wird aufzeigen, wie dieses Ziel bei bestimmten Voraussetzungen im Rahmen eines Entwicklungsprojektes umfassend erreicht werden kann. Darüber hinaus wird der sensor- und automationsbasierte Ansatz zur Erzeugung von Crafted Scrap vorgestellt, um der Stahlindustrie ein Instrument an die Hand zu geben, die Ziele der Dekarbonisierung schneller und kostengünstiger zu erreichen.

14:20 Uhr:
Jessica Schneider
MiViA GmbH 
Wie kann mit künstlicher Intelligenz eine schnelle und exakte Mikrostrukturanalyse erzielt werden? 
Künstliche Intelligenz ist aus der modernen Industrie nicht wegzudenken, insbesondere in der Metallbranche, wo ihr intelligenter Einsatz die Effizienz kostspieliger Prozesse steigern kann. Für eine optimale Prozessanpassung müssen die Ergebnisse jedoch äußerst präzise sein.
Durch exakte Mikrostrukturanalyse werden komplexe Werkzeuge der Materialumformprozesse sehr genau simuliert, indem umfangreiche experimentelle Daten der Mikrostruktur erhoben werden.
Doch wie ist es möglich, die Messung und Analyse mikrostruktureller Veränderungen bspw. im Bereich der Korngrößenbestimmung zu beschleunigen?
Dieser Beitrag befasst sich mit dem komplizierten Prozess der Korngrößenmessung mithilfe von KI-gesteuerten Techniken. Sie hebt die verbesserte Messgenauigkeit hervor, die durch diese Methode erreicht wird, und bietet einen umfassenden Vergleich mit herkömmlichen manuellen Messverfahren. Die Integration von KI und fortschrittlichen Computerbibliotheken beschleunigt nicht nur den Datenerfassungsprozess, sondern verbessert auch die Zuverlässigkeit und Präzision der Messungen.
 
14:40 Uhr:
Stefan Grüll
S1Seven GmbH 
Der digitale Material-Pass und warum es nicht ohne geht 
Eine verlässliche Nachweisführung zu Materialherkunft und Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Voraussetzung für die Erfüllung einer Reihe regulatorischer Anforderungen, sondern zunehmend auch ein Beschaffungskriterium in den für Stahl wichtigsten Abnehmerbranchen. Wie Hersteller wie BASF und AMAG dieses Thema anderen Werkstoffbereichen schon erfolgreich umgesetzt haben, welche Rolle Daten als Schlüssel für Transparenz, Produktdifferenzierung und die zukünftigen Geschäftsmodelle für CO2-reduzierten Stahl haben werden, hören Sie in meinem Vortrag.

15:00 Uhr:
Dr.-Ing. Martin Hillebrecht 
EDAG Engineering GmbH

StaVari - Additve Fertigung von Karosseriebauteilen in hochfesten Stahlgüten
Im BMBF-Projekt StaVari wurde die Prozesskette zur additiven Fertigung niedriglegierter Stähle optimiert, um hochfeste, duktile und wirtschaftliche Materialien für Automobilanwendungen zu entwickeln. Von der Pulververdüsung über das Lasergenerieren bis zur Wärmebehandlung wurden alle Schritte untersucht. Die Materialcharakterisierung ergab, dass additiv gefertigte und in der Karosserie geschweißte Proben ähnliche Festigkeits- und Energieaufnahmefähigkeiten wie hochfeste Bleche erreichen.

15:20 Uhr:
Dilan Özdemir-Kaluk
eXsolut GmbH Kommunikation
Kommunikation, Kollaboration und Wissensmanagement – die Stützen der nachhaltigen Transformation 

Mit den steigenden Herausforderungen in Unternehmen und dem zunehmenden Bedarf an Prozessoptimierung kommt es nun auf die Nachhaltigkeit der digitalen Technologien an. Technologische Pendants bewährter Methoden stellen die Grundlage nachhaltiger Lösungen dar, und bieten eine langlebige Antwort auf die Transformation, in dessen Zentrum der Mensch steht. Die effektive Motivation in der Organisation, die Optimierung essenzieller Arbeitsabläufe und die Sicherung des Informationsflusses erfordern hierbei neue Dimensionen von Kommunikation, Kollaboration und Wissensmanagement.
 
 
14:00 Uhr:
Michael Janßen, Dr. Pascal Lutter
Bronk & Company GmbH
Kann KI die Planung in der Metallindustrie revolutionieren?
Die Planung in der Metallindustrie wird von vielen Verantwortlichen als Achillesferse im eigenen Unternehmen identifiziert. Seit vielen Jahrzehnten wird versucht, die Komplexität der Planung durch den Einsatz von Optimierungsmethoden zu beherrschen und Steuerungsfähigkeit herzustellen. Mit der zunehmenden Steigerung von Rechenleistung in Kombination mit verbesserten Algorithmen, wird es zukünftig möglich werden, innerhalb kürzester Zeit „gute“ Pläne zu erzeugen und somit schnell auf Veränderungen über die gesamte Kette hinweg zu reagieren. Dadurch rückt das Ziel einer steuerungsfähigen und reaktiven Supply Chain in greifbare Nähe. Obwohl die skizzierte Entwicklung aus Sicht von Bronk & Company noch ein Stück weit in der Zukunft liegt, sollten Unternehmen unbedingt jetzt damit starten, ihre Daten- und Systemwelt zukunftsfähig zu machen, Wissen aufzubauen und auf diesem Weg bereits erhebliche Effizienzpotenziale zu erschließen. 
 
14:20 Uhr:
Dr.-Ing. Andreas Quick
iba AG
KI-nderleichtes Anlagenmonitoring: Von der interaktiven Fehlersuche zur automatischen Prozessüberwachung
Die datenbasierte Prozessanalyse ist in der Stahlindustrie seit langem gängige Praxis. Daten helfen, Fehler genau zu lokalisieren, Ursachen für Störungen zu ermitteln sowie Prozesse besser zu verstehen. Gerade in komplexen Anlagen mit mehreren Aggregaten und miteinander interagierenden Steuerungen ist die Analyse der Daten ein wichtiges Werkzeug für die Fehlerlokalisierung und Prozessoptimierung. Um dabei aber das volle Potenzial der in der interaktiven Analyse gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, müssen Messdaten auch zur automatischen Prozessüberwachung verwendet werden. Auf diese Weise können Störungen, Verschleiß und Anomalien frühzeitig erkannt und in Echtzeit in Abläufe eingegriffen werden. Ungeplante Stillstände, Ausfälle und mangelnde Produktqualität lassen sich dadurch vermeiden. Online-Assistenzsysteme helfen, Prozessanomalien und sich anbahnende Störungen – beispielsweise durch Verschleiß oder Verschmutzung – zu erkennen und die damit verbundenen Maschinen- und Anlagenausfälle sowie Qualitätsminderungen zu vermeiden. Zur automatischen Prozessüberwachung werden Methoden wie Time Synchronous Averaging (TSA), Auto Adapting und Machine Learning anhand praktischer Beispiele vorgestellt.

14:40 Uhr:
Elisabeth Schloten
KIOTERA GmbH
ChatGPT in der Instandhaltung: Wie wir mit Data Science und ChatGPT aus unstrukturierten Daten wertvolle Erkenntnisse gewinnen

15:00 Uhr:
Tanja Jacobs 
Salzgitter Mannesmann Handel GmbH  
Der PCF product carbon footprint im Stahlhandel Beschreibung – Berechnung - Bedeutung

15:20 Uhr:
Gernot Nothacker, thyssenkrupp Steel Europe
Dr.-Ing. Matthias Irle
, EMG Automation GmbH
Hope oder Hype? KI-Ansätze zur Datenanalyse und Optimierung der Zinkauflage in einer Feuerverzinkungslinie

Im Kontext der industriellen Produktion kann KI zur Optimierung von Prozessen und zur Analyse von Produktionsdaten eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die F&E-Kooperation von thyssenkrupp Steel Europe, der EMG Automation GmbH und dem Düsenhersteller DUMA BAND-ZINK. Nach Installation einer DUMA-Düsenmaschine mit einer integrierten EMG-Bandstabilisierung arbeiten die Partner seit 2019 in einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt zusammen, um Algorithmen des maschinellen Lernens (ML: Machine Learning) - als Teilgebiet der KI-Welt - für die Echtzeitprognose der Zinkauflage in einer Feuerverzinkungsanlage zu testen. Die entwickelte Softwareplattform EMG iCASS® (intelligent Control and Analytical Software Solutions) ermöglicht es, auf Basis von ML-Modellen in Echtzeit (<100 ms) Vorschläge für die Einstellwerte des Düsendrucks der Abblasdüsen zu generieren. Die Einführung der ML-Modelle zur Vorhersage der Zinkschichtdicke ermöglichte es, die Zinkschichtdicke in drei Spuren auf der Ober- und Unterseite des Bandes über die gesamte Bandlänge mit ausreichender Genauigkeit vorherzusagen. Darüber hinaus zeigte die Analyse der Daten Potenzial zur Optimierung der Sicherheitszuschläge für die verschiedenen Schichtdicken und die Möglichkeit zur dynamischen Anpassung der Sicherheitszuschläge während des Banddurchlaufs in Abhängigkeit von der Prozessstabilität auf.

Es konnte gezeigt werden, dass eine Echtzeitregelung der Zinkauflage in einem Feuerverzinkungsprozess mit Ml-Modellen möglich ist. Die Ergebnisse sind mindestens vergleichbar mit denen der klassischen Regelung. Hervorzuheben ist, dass die Modelle bereits auf den ersten 100 bis 150 Metern des Bandes zuverlässige Vorhersagen für die Zinkauflage lieferten, so dass sichere Auflagenwechsel ohne Verwendung von Daten aus der Heißmessung realisiert werden konnten.

Weitere Autoren dieses Vortrags sind  Jonas Bergmann (thyssenkrupp Steel Europe) sowie Anno Jordan und Sven Johnson (beide EMG Automation GmbH).

 

14:00 Uhr:
Klaus Berchem
Danieli Germany GmbH
Sustainable Iron and Steel making in European scenarios 
As several European players approach the transition towards clean steel production, the scenario for the availability of clean energy and the raw materials is posing new challenges for steel players. The availability of scrap is one major issue that will pose an issue to main plans of switching to clean EAF steel making; smart ways to monitor and control the quality of scrap being used will expand the range of scrap suppliers, adding reliability and robustness to the supply chain. The iron ore route will also migrate from coal to cleaner fuels, aiming at hydrogen. The availability of energy will require flexibility to process different gas for the reduction; natural gas and hydrogen, but also the possibility to process ammonia could become a plus to be exploited in the future. Finally because of the scale-effect, Direct Reduction Plants will be centralized and the DRI will be transported. Dealing with the transportation of DRI is already an issue tackled by company internally, but will be definitively be a pre-requisite for a market for DRI also for single EAF plant in the future. All these trends will have to be included in the planning and applied in projects to allow a smoother transition to green production. 

14:20 Uhr:
Dr.-Ing. Marco Rische
ABP Induction Systems GmbH
Ein Beitrag zur Dekarbonisierung im Walzwerk durch Gaseinsparung mittels induktiver Erwärmungstechnologie
Die Einhaltung der Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland erfordert Lösungsansätze, um in den kommenden Jahren die Dekarbonisierung voranzutreiben und den Einsatz fossiler Brennstoffe zu vermeiden. Die ökologische und politische Notwendigkeit einer Transformation der Industrie hin zu CO2-neutralen Prozessen ist unabdingbar. Wasserstoff ist mittelfristig nur eine bedingt praktikable Lösung, da einerseits die Verfügbarkeit in den erforderlichen Mengen nicht gewährleistet ist, andererseits die Wandlungskosten deutlich über denen des direkten Einsatzes elektrischer Erwärmungstechnologien liegen. Alternativ bietet die Induktion einen guten Ansatz für die Erwärmung von Langprodukten durch einen guten Wirkungsgrad bei entsprechender Anpassung. Damit ist eine dynamische Erwärmung zu bestmöglichen Betriebskosten erreichbar. Für Flachprodukte verhindert oft eine schwierigere Anpassung zwischen Erreger und Einsatzmaterial einen effizienten Lösungsansatz. Dieser könnte in der Neuentwicklung einer induktiven Heißgasfackel zur Dekarbonisierung metallurgischer Prozesse liegen. Der Beitrag stellt das System vor und beschreibt den aktuellen Stand der Entwicklung sowie die Potentiale, die sich für den Ersatz von Erdgasbrennern in Schmelz- und Wärmebehandlungsöfen daraus ergibt.
 

14:40 Uhr:
Jens Hundrieser
Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG
Wasserstoffeinsatz bei der Stahlherstellung zur Dekarbonisierung
Wasserstoff ist ein zentraler Baustein auf dem Weg in die klimaneutrale Stahlproduktion. Besonders in der Primärstahlerzeugung lässt sich durch den Einsatz des Energieträgers ein Großteil der CO2-Emissionen einsparen. Die Stahlindustrie hat im Vergleich zu anderen potenziellen Einsatzsektoren die größte Klimaschutz-Wirkung. So lassen sich pro Tonne eingesetztem klimaneutralen Wasserstoff 28 t CO2 einsparen. Die Stahlindustrie ist in der Lage, durch Investitionen in neue Produktionsverfahren klimaneutralen Wasserstoff bereits vor 2030 einzusetzen und damit hohe CO2-Einsparungen zu erzielen. Auf diese Weise kann sie einen erheblichen Beitrag zur Erfüllung des Klimaziels für 2030 leisten. Zahlreiche Anwendungsbeispiele zeigen das innovative Messtechnik-Portfolio für die grüne Wasserstoffproduktion und Nutzung bei der Stahlherstellung zur Dekarbonisierung.

15:00 Uhr:
Dr. Ulf Narloch
Co2iq Solutions GmbH
Welche neuen Datenanforderungen entstehen aus CBAM und weltweiten CO2-Preissystemen in Stahl-Lieferketten?
Systeme zur CO2 Bepreisung im Stahlsektor werden weltweit ausgeweitet. Während der EU-Emissionshandel die heimischen Stahlwerke betrifft, werden über den Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) bald CO2-basierte Abgaben auf eingeführten Stahl und deren Erzeugnisse sowie auch Importe von Wasserstoff und Ammoniak fällig. Bereits gezahlte CO2 Preise in Drittländern, die selbst ihre CO2 Bepreisung ausbauen, können dabei angerechnet werden. Dieser Vortrag zeigt: (i) welche Länder bereits für die Stahlbranche relevante CO2-Preise einführen; (ii) unter welchen Bedingungen solche CO2-Preise in CBAM angerechnet werden können und (iii) wie Unternehmen der Stahlbranche sich auf diese neuen Kostentreiber vorbereiten können. Dabei geht der Vortrag vor allem auf die neuen Daten-Anforderungen im Lieferketten-Management auch im Zusammenspiel der neuen EU-Nachhaltigkeitsberichtserstattung (CSRD) ein und zeigt KI-basierte Daten-Lösungen auf.
 
15:20 Uhr:
Dr. Thomas Breitenbach
IBAF GmbH
Erfolgsfaktor Project Engineering – Ganzheitliche Entwicklungsdienstleistungen als Baustein für einen erfolgreichen Transformationsprozess  

Zunehmende energie- und klimapolitische Transformationsanforderungen drängen die Unternehmen der Metallbranche zu umfangreichen Um- und Neubauprojekten, deren Umsetzung im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit ein hohes Maß an wirtschaftlicher Effizienz besitzen muss. Der Erfolg solcher Projekte hängt maßgeblich von den beteiligten Partnern einschließlich der Projektkoordination ab. IBAF ist als ganzheitlicher Engineering-Dienstleister u.a. für Kunden des Maschinen- und Anlagenbaus im Bereich Metallerzeugung und -verarbeitung, Roh- und Halbzeugfertigung sowie Förder- und Materialflusstechnik tätig. Unser Tätigkeitsgebiet erstreckt sich u.a. von klassischen Konstruktions- und Berechnungsarbeiten bis hin zu komplexen Prozesssimulationen, wobei die an uns gerichteten Aufgabenstellungen in den meisten Fällen einen interdisziplinären Charakter aufweisen. Darüber hinaus zählt ein vollumfängliches Project Engineering zu unseren Leistungen, um die Realisierung kundenspezifischer Lösungen zielgerichtet vorbereiten, planen und koordinieren zu können. Anhand eines konkreten Beispielprojektes wird gezeigt, wie ein tiefgreifendes Systemverständnis erarbeitet werden kann, das hilft, innovative Lösungen im Engineering zu finden. Auf Basis dieses Systemverständnisses lässt sich ein solides Project Engineering initiieren, das einen reibungsarmen Um- bzw. Neubau einer Anlage erst ermöglicht. Dabei wird gewährleistet, dass der Arbeitsablauf von Anlageninspektion über Multiphysik- und Systemsimulation, Projektierung, Konstruktion, Berechnung bis zur (Wieder-)Inbetriebnahme mit größtmöglicher Effizienz erfolgen kann. 

 

Päusken
16:10 Uhr:
Frank Heunemann
Nowega GmbH
Umsetzung 1. Phase Wasserstoff-Kernnetz – Start für die Anbindung der Stahlindustrie

Mit dem GET H2 Netz geht einer der ersten Teile des Wasserstoff-Kernnetzes in die Umsetzung. Für großindustrielle Betriebe wie Stahlwerke ist das die Chance auf eine sichere Versorgung mit H2. Wie ist der Stand und was sind die next Steps? 

16:30 Uhr:
Katja Brusinski
RWE Generation SE
RWE – Wasserstoffaktivitäten in Lingen

Lingen im niedersächsischen Emsland gewinnt für RWE und für die europäische Energiewende rasant an Bedeutung. Bislang war der Energiestandort vor allem bekannt für den Betrieb des Gaskraftwerks Emsland (KEM) sowie für das im April 2023 abgeschaltete Kernkraftwerk Emsland (KKE). Doch inzwischen hat sich Lingen zu RWEs Vorzeigestandort für Wasserstoff entwickelt. Es gibt nur wenige Standorte in Deutschland mit einer vergleichbaren Dichte an Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung, Wasserstoff-Anwendung und bald auch zur wasserstoffbasierten Stromerzeugung. RWE nutzt in Lingen ihre Erfahrung in der Entwicklung und im Betrieb von Energieanlagen dafür, grünem Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette zum Durchbruch zu verhelfen. Dabei profitiert das Energieunternehmen von idealen Rahmenbedingungen vor Ort. Der Standort ist an das öffentliche Gasnetz und das öffentliche Stromnetz angebunden. Zudem ist über die Ems die Wasserversorgung aller Prozesse und Anlagen gewährleistet. Darum finden sich vor Ort neben Elektrolyse-Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung im industriellen Maßstab bald auch eine der ersten 100 % wasserstofffähigen Gasturbinen in Deutschland und eine Wasserstoff-Abfüllanlage mit Wasserstoff-Tankstelle. Als Partner der Erneuerbaren Energien werden diese Anlagen künftig Unternehmen in der Industrie und im Mobilitätssektor dabei helfen, ihre Klimaziele zu erreichen. Ebenso sammelt RWE an Pilot-Anlagen Betriebserfahrung mit verschiedenen Wasserstoff-Technologien.

16:50 Uhr:
Alexander Lück
VNG Handel & Vertrieb GmbH  
DRI-Anlagen als Flexibilitätsquelle für Wasserstoff
Die Bereitstellung von Flexibilität und Strukturierung wird im zukünftigen Markt für Grünen und Dekarbonisierten Wasserstoff eine sehr wichtige Rolle spielen. An erster Stelle denkt dabei jeder natürlich an die angekündigten H2 Kavernenspeicher, die auch eine ganz wesentliche Rolle spielen werden. Doch welche Flexibilitäten gibt es auf der Verbrauchsseite? Zeit sich das bei den DRI-Anlagen, die sich in Planung und Bau befinden, einmal genauer anzuschauen.

17:10 Uhr:
Lukas Schuffelen
B E T Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH
Einsatz grüner Commodities im energiemarktintegrierten Hüttenwerk  - Regulatorischer Rahmen und Einfluss von Marktvolatilität

Der deutsche Stromgroßhandelsmarkt ist schon immer deutlich volatiler als der Kohlemarkt. Die Entwicklung am Strommarkt ist bereits in jüngster Vergangenheit deutlich volatiler geworden und dieser Trend wird sich aufgrund der dargebotsabhängigen Erneuerbaren Energien fortsetzen. Damit verbunden ergibt sich eine größere Bedeutung zu den "richtigen" Zeitpunkten zu produzieren. Die Herstellung von RFNBO Wasserstoff unterliegt durch die Vorgaben der EU-Regulierung einem schwankenden Erzeugungsprofil. Die Strukturierung volatiler Commoditynutzung im stündlichen Zeitbereich ist ein wesentliches Element, was Stahlproduzenten in der Form noch nicht kennen aus der Historie. Zusammen führen die Nutzung grünen Stroms, als auch nachhaltigen Gases dazu, dass in Verbindung mit dem Anteil an genutztem Schrott sich eine Klassifizierung des Stahllabels ergibt. Dabei entsteht Ungewissheit bzgl. des ökonomischen Zielkorridors aus Produktionskosten und der Wertigkeit der Label, da die Größen zeitlich unterschiedlich schwanken. 

 
16:10 Uhr:
Alexander Schlemminger
QuantoLux GmbH
Innovationen für Grauen, Grünen und Blauen Stahl: Die Rolle der Echtzeit-Schlackenanalyse in der Stahlindustrie
Durch den zunehmenden Einsatz von E-Öfen und den Übergang von Hochöfen zu Direktreduktionsanlagen wird (stabiles) Roheisen zunehmend durch eine dynamische Mischung aus direkt reduziertem Eisen (DRI/HBI) und Schrott ersetzt wird. In dieser Phase stößt die konventionelle Schlackenanalyse auf ihre Grenzen, da sie den Effizienzanforderungen im Schmelz- und Sekundärmetallurgischen Prozesses nicht gerecht wird.
Traditionelle Methoden wie die Röntgenfluoreszenzanalyse sind zu langsam, um mit der aktiven Schlackenbildung in Elektroöfen Schritt zu halten. In der Folge wird mit Standard-Rezepten, an stelle von dynamischen Rezepturen auf Basis von Analysewerten gearbeitet.
Hier setzt u.a. die OES an. Mit Analysen in unter 1 Minute zu Kosten von weniger als 50% einer Probensonde, werden engmaschige, in-situ Schlackenanalyse und Echtzeit-Anpassungen ermöglicht.
Im Kontext der CO2-neutralen Stahlproduktion wird der Bedarf an präzisem, prozessbegleitendem Wissen immer wichtiger, um mit den zunehmenden Schwankungen im Rohmaterial (z.B. DRI & Schrott) umzugehen.
Durch die auf Echtzeit-Daten basierenden Entscheidungen eröffnen sich neue Perspektiven und Potenziale für die Stahlindustrie in einer zunehmend klimabewussten Zukunft.
 
16:30 Uhr:
Dipl.-Ing. Noël Melardy
Polytec GmbH
Optimizing strip speed measurements for mass flow-AGC and elongation control with laser velocimeters

Polytec GmbH is leader in manufacturing laser-based instruments for industrial applications. In particular, the LSV gauges have demonstrated superior performance in hot and cold steel rolling mills, for mass flow-AGC and elongation control. LSV measurement principle, advantages against classical contact gauges. Case study: improved mass flow control at Waelzholz Group in Hagen (Germany).  

16:50 Uhr:
Daniel Kimmina
Dr. Schenk GmbH
Intelligente optische Oberflächeninspektionssysteme: Warum das perfekte Zusammenspiel von Hard- und Software unerlässlich ist
Die Steigerung der Effizienz bei der Herstellung von Stahl ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Höhere Energie- und Rohstoffkosten treiben die Gesamtproduktionskosten in die Höhe. Die kostengünstige Konkurrenz aus Übersee schläft nicht. Effiziente und zuverlässige optische Inspektionssysteme für die Prozess- und Qualitätskontrolle können helfen, die Effizienz zu steigern. Alle Oberflächeninspektionssysteme verfügen über die gleiche Grundkonfiguration. Kameras und Beleuchtungen nehmen digitale Signale vom zu prüfenden Material auf. Fest kodierte Algorithmen verarbeiten die Signale zu einem Bild, das zusätzlich noch gefiltert werden kann, bevor ein automatischer Klassifikator entscheidet, was das System erkannt hat. Abgesehen von der zuverlässigen Fehlererkennung wird die Leistung eines Inspektionssystems anhand der Genauigkeit seines Klassifikators bewertet. Auf den ersten Blick sollte ein intelligenter Softwareklassifikator die Aufgabe zur Zufriedenheit erledigen. Die Realität lehrt uns jedoch etwas anderes. OIS-Nutzer leiden immer noch unter falschen Treffern und einer begrenzten Klassifizierungsgenauigkeit, ganz gleich, wie intelligent die Software zu sein scheint. Deep-Learning-Algorithmen unterscheiden zwischen Bildern von Siberian und Alaskan Huskies, Smartphone-Apps unterscheiden zuverlässig zwischen essbaren und giftigen Pilzen. Aber wer würde diesen Pilz angesichts der Klassifizierungsgenauigkeit von Metalloberflächeninspektionssystemen tatsächlich essen? Guten Appetit! Der Grund liegt irgendwo zwischen der Komplexität von Edelstahldefekten und dem Mangel an Signalinformationen, zumindest im Vergleich zu einem hochauflösenden Bild eines Pilzes. Fazit: Wenn es Software-Algorithmen gibt, die Pilze zuverlässig unterscheiden können, aber nicht in der Lage sind, diese Zuverlässigkeit auf Metalldefekte zu übertragen, können Verbesserungen nicht nur durch Software erreicht werden. 

17:10 Uhr:
Ing. Martin Sprunk
SECOPTA analytics GmbH
Energie- und Ressourceneinsparung durch die Optimierung der Zuführung von DRI und Zuschlagsstoffen durch Laserspektroskopie
Die Stahlindustrie steht vor der großen Herausforderung die Stahlproduktion auf kohlenstofffreie Technologien umzustellen. Heute hat sich die Prozessroute DRI + EAF durchgesetzt. Jedoch ist diese bis auf absehbare Zeit deutlich teurer als die bestehende Erzeugung über die Hochofenroute. Um eine vergleichbare Wirtschaftlichkeit zu erreichen, müssen die neuen Aggregate perfekt aufeinander abgestimmt werden. Nur so können Rohstoffe und Energie optimal genutzt werden. Ein wichtiger Schritt wird es sein, genau zu wissen, wie das Material zusammengesetzt ist, welches dem Schmelzofen zugeführt wird. Die LIBS-Systeme der SECOPTA analytics GmbH bieten die Möglichkeit DRI, Ferrolegierungen und alle weiteren Zuschlagsstoffe in Echtzeit bei der Zuführung zu prüfen. Diese zeitaufgelöste Information über die Stoffzusammensetzung ermöglicht es, die Fahrweise des Schmelzofens anzupassen, um eine hohe Qualität mit möglichst geringem Energieaufwand zu produzieren.
 
16:10 Uhr:
Martin Körber
TII KAMAG
Möglichkeiten des Einsatzes von teil bzw. vollautomatisierten Fahrzeugen in der Stahlwerklogistik
Die Dekarbonisierung der weltweiten Stahlindustrie bedeutet in erster Linie den Bau neuer Stahlherstellungsanlagen. Daraus ergeben sich aber auch neue Anforderungen an moderne innerbetriebliche Logistikkonzepte hinsichtlich hoher Zuverlässigkeit, höherer Nutzlasten und reduziertem Personaleinsatz. Konkret bedeutet dies für die TII Group mit Ihren Marken TII SCHEUERLE und TII KAMAG moderne Fahrzeuge für das Schrott- und Schlackehandling sowie den Transport von Halbzeugen und Fertigerzeugnissen anzubieten, deren Funktionen voll bzw. teilweise automatisiert werden können. Im Rahmen dieses Vortrages werden die Möglichkeiten der Automatisierung, die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Infrastruktur bis hin zu deren Grenzen dargestellt.

16:30 Uhr:

Frank Reddemann
Aumund Gruppe
AUMUND Group. Förderanlagen für Grünen Stahl.
Grüner Stahl: Neue Anforderungen an die Organisation und Realisierung von Materialströmen bei der Direktreduktion. Herausforderungen – Lösungen - neue Wege. 

16:50 Uhr:
Steven Reumschüssel
Saveway GmbH & Co. KG
SAVEDRY® Echtzeit-Leckageüberwachung am Lichtbogenofen
Von physischen Explosionen, verursacht durch das Eindringen von Kühlwasser ins Ofeninnere. Selbst kleine Leckagen mit äußerst geringen Mengen von Kühlwasser, können durch die rapide und exzessive Volumenausdehnung des Wasserdampfes zu schwerwiegenden Schädigungen an der Feuerfestauskleidung des Elektrolichtbogenofens oder im schlimmsten Fall gar zum Metallauswurf führen. Allein der Kontakt von Kühlwasser mit der MgO-Zustellung kann zur großflächigen Hydratisierung der Steine führen, was die feuerfesten Eigenschaften in Gänze zerstört und selbst die mechanische Festigkeit stark reduziert. Um den negativen Einflüssen des Wassers vorzubeugen ist es somit wünschenswert den Kontakt von Kühlwasser und Feuerfestauskleidung zu verhindern. Da sich dies in der Praxis jedoch nicht sicher realisieren lässt, bedarf es einer unmittelbaren Erkennung des Eindringens von Kühlwasser ins Ofeninnere. Das SAVEDRY® System der Firma Saveway ermöglich es durch seine gezielte Sensoranordnung und die Auswertung der Messwerte in Echtzeit, eine unmittelbare Signalisierung sowie Lokalisierung der Fehlerquelle vorzunehmen. Der Schutz von Bedienpersonal und Ofenanlage steht hier im Vordergrund. Zusätzlich wird die Anlagenverfügbarkeit erhöht und die feuerfeste Zustellung vor Zerstörung durch Hydratisierung geschützt, was die Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen verringert und somit einen nachhaltigeren Umgang mit den feuerfesten Rohstoffen ermöglicht.

17:10 Uhr:
Klaus Sodemann
Jutec Hitzeschutz und Isoliertechnik GmbH

Mehr Sicherheit an hitzeexponierten Arbeitsplätzen: TÜV zertifiziert
Jutec hat den „HITZESCHUTZ kompakt“-Prozess zur Analyse, Beurteilung, Überprüfung und Dokumentation von hitzeexponierten Arbeitsplätzen aufgrund langjähriger „Best Practice“-Erfahrungen entwickelt. Er führt in einer strukturierten Vorgehensweise zu konkreten Sicherheitsempfehlungen für die Beschaffung und das Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung, die individuell auf die Bedingungen vor Ort und den jeweiligen Träger zugeschnitten ist. In der täglichen Praxis haben die Sicherheits-Fachkräfte in unterschiedlichsten Bereichen eine Vielzahl komplexer Vorschriften und Gesetze zu beachten. Deshalb beinhaltet der Prozess ein Kompendium von technischen Informationen und aktuellen Vorschriften sowie Checklisten speziell für den Hitzeschutz. In ihm ist alles enthalten, was benötigt wird, um Risiken und Gefahren zu analysieren und zu optimalen Lösungen für das Personal vor Ort zu kommen ... ein signifikantes Add-on für die Sicherheit, wo es heiß hergeht. 
 

Treffpunkt Ausstellung

  • Musikalischer Auftakt
  • Grußwort von Thomas Kufen, Oberbürgermeister Stadt Essen und Schirmherr des HÜTTENTAGs
  • anschließend Gelegenheit zum Austausch und Networking bei Speis + Trank